Vom Einsteiger zum Profi
CW: Was unterscheidet einen erfahrenen Entwickler vom Einsteiger?
Priewasser: Auch ein Student kennt alle Befehle der Programmiersprache. Aber nach einigen Jahren als Softwareentwickler kann man den Algorithmus, den man im Kopf hat, fließend eintippen. Mit Programmiersprachen ist es wie mit einer Fremdsprache: Man kann sie mit starkem Akzent oder im Idealfall flüssig sprechen. Wenn der Entwickler in Algorithmen oder genauer gesagt in Java denken kann, ist er ein guter Entwickler.
CW: Wie findet man am besten einen Job als Entwickler?
Staudt: Schon vor meiner ersten Bewerbung hatten mich viele Firmen angeschrieben. Die Jobsuche habe ich als Informatikabsolvent als nicht anstrengend empfunden. Noch einfacher ist es, ein Praktikum oder eine Stelle als Werkstudent zu finden. Da reicht oft eine E-Mail. Das kann ich nur jedem empfehlen, der auf diesem Feld arbeiten will.
Hellinga: Ich rate Einsteigern, sich nicht als Erstes bei ihrem Wunschunternehmen zu bewerben. Besser ist es, auch Vorstellungsgespräche zu üben, etwa bei Unternehmen, wo man nicht unbedingt arbeiten möchte. In den Gesprächen kommen immer ähnliche Fragen auf den Tisch, das kann man trainieren. Manchmal kann schon eine einzige Antwort viel über die Persönlichkeit eines Kandidaten verraten. Ein Beispiel dafür ist die Frage: Sie sind zum Mitarbeiter des Monats gewählt worden. Welcher Satz soll unter Ihrem Bild stehen?
- 40.000 Euro im Schnitt ...
bekommen Berufseinsteiger mit Hochschulabschluss pro Jahr. Je Branche und Unternehmensgröße kann es auch mehr sein, so die Alma Mater Gehaltsstudie 2011. - Einstiegsgehälter nach Funktion
Berufseinsteiger in den Bereichen Fertigung, Forschung und Entwicklung, Einkauf und Vertrieb erhalten mit 45.000 Euro brutto/Jahr die höchsten Einstiegsgehälter. Die niedrigsten Gehälter verdienen Trainees mit 33.000 Euro brutto/Jahr. - Bruttojahresgehält je Branche
Wie in den Jahren zuvor sind es die Branchen Medien, Zeitarbeit, öffentlicher Dienst und sonstige Dienstleistungen, in denen Absolventen im Durchschnitt weniger als in anderen Branchen verdienen. Aber auch die Tourismusbranche liefert mit einer Gehaltsspanne zwischen 24.000 und 30.000 Euro ein ernüchterndes Ergebnis und bildet das Schlusslicht. - Einstiegsgehälter nach Unternehmensgröße
39.439 Euro verdienen Absolventen, die in Unternehmen mit 100 – 999 Mitarbeitern einsteigen. Dies sind 1,64 Prozet weniger als der Durchschnittslohn. - Bruttojahresgehalt je Branche und Funktion
In der Medienbranche verdienen Hochschulabsolventen in der Fertigung durchschnittlich 26.200 Euro und im IT-Bereich 34.316 Euro. Aber auch Werte, die bei der Berechnung der Mediane und Quartile „verdeckt“ geblieben sind, tauchen nun auf. Ein negatives Beispiel hierfür ist das durchschnittliche Trainee-Gehalt von 26.318 Euro in den sonstigen Dienstleistungen, welches 5.682 Euro unter dem 1.Quartil liegt. Positiv hervorzuheben ist das jährliche Einkommen von Absolventen, die im Marketing oder Vertrieb bei Ingenieursdienstleistern arbeiten. Sie verdienen im Durchschnitt über 50.000 Euro. - Einstiegsgehälter nach Bundesland
Wie in den Jahren zuvor ist bei der regionalen Auswertung der Einstiegsgehälter ein West-Ost- Gefälle festzustellen. Bis auf die Bundesländer Hamburg und Bremen werden die hinteren Ränge durch östliche Bundesländer belegt. An der Spitze liegen neben Bayern, Baden- Württemberg und anderen Süddeutschen Bundesländern in diesem Jahr auch Schleswig- Holstein und Niedersachsen, was der Regel des Nord-Süd-Gefälles wiederspricht. - Einstiegsgehälter nach Unternehmensgröße und Abschluss
Wie schon im Vorjahr zeigt die Auswertung, dass hinsichtlich der Einstiegsgehälter der Master mit dem Diplom konkurrieren kann. Absolventen mit Bachelor-Abschluss haben nach wie vor das Nachsehen. - Vergütungen von Praktika und Abschlussarbeiten nach Unternehmensgröße
Praktika werden in Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern durchschnittlich mit 444 Euro brutto im Monat entlohnt. Entschieden mehr erhalten Studenten, die ihre Abschlussarbeit in größeren Betrieben schreiben. - Monatliche Vergütung von Praktika und Abschlussarbeiten nach Branche
Besonders hervorzuheben sind die Vergütungen von Praktika und Abschlussarbeiten in der Branche Chemie/Pharma, in der KFZ-Zulieferindustrie und bei den EDV-Dienstleistern und –Herstellen. Im Gegensatz zum Vorjahr werden Praktikanten in der Chemie- und Pharma- Industrie am besten bezahlt: Sie erhalten durchschnittlich 858 Euro je Monat. Die höchsten monatlichen Vergütungen für Abschlussarbeiten bekommen Studenten in der Zeitarbeitsbranche (813 Euro). - Gefragte Abschlüsse im Jahr 2011
Auch wenn Absolventen mit einem Master-Abschluss in den meisten Bereichen mindestens genauso viel oder teilweise gar höhere Einstiegsgehälter als die mit einem Diplom verdienen, stellen Unternehmen noch immer bevorzugt Absolventen mit einem Diplom ein. Aber auch der Master ist nicht ungefragt und 73 Prozent der Unternehmen stellen Absolventen mit einem Bachelor ein. Der Magister ist aus Sicht der Unternehmen als Abschluss weniger attraktiv: Lediglich 34 Prozent stellen Absolventen mit diesem Titel ein. - Absolventenbedarf 2011
Der Bedarf an Hochschulabsolventen für Einstiegspositionen ist im Gegensatz zum Vorjahr ebenfalls gestiegen: 90 Prozent der Probanden gaben an, ihr Unternehmen habe in diesem Jahr einen steigenden oder aber mindestens gleichbleibenden Personalbedarf hinsichtlich der Absolventen. Letztes Jahr waren es noch 77 Prozent, die sich derartig optimistisch zeigten. Diese Entwicklung ist wohl auf das Ende der Wirtschaftskrise und den prognostizierten Aufschwung zurück zu führen.