Anwendungsintegration im Fliesen-Zentrum Trier

Was elektronischer Datenaustausch mit Servicequalität zu tun hat

25.09.2002
Ressourcen sparen im Einkauf und damit den Kundenservice ausbauen - dieses Ziel peilt das Fliesen-Zentrum in Trier mit Hilfe von Enterprise-Application- Integration-Software an.

DAS SORTIMENT des Trierer Großhändlers Fliesen-Zentrum umfasst 120 000 verschiedene Artikel. Um diese termingerecht in der erforderlichen Anzahl zu beschaffen, stehen 20 Mitarbeiter in ständigem Kontakt mit den jeweiligen Lieferanten.

Markus Friedrich, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, will jedoch schon bald mit weniger Leuten im Einkauf auskommen. „Mindestens ein Mitarbeiter je Standort sitzt bei uns künftig im Kundenservice. Das heißt: Im Einkauf werden wir mit 25 Prozent weniger Personal auskommen.“

Um das zu erreichen, musste der Einkaufsprozess gestrafft werden. Über ein Jahr suchte die Trierer Geschäftsführung nach einer Möglichkeit, Bestellungen, Rechnungen und Lieferavis nicht mehr wie bisher per Telefon, Fax oder Post, sondern direkt von System zu System mit den Lieferanten auszutauschen. Das Problem: Die Geschäftspartner mussten an das ERP-System Baan IV angebunden werden, mit dem das Fliesen-Zentrum seine betriebswirtschaftlichen Prozesse abdeckt.

Gesucht wurde daher ein geeignetes Integrations-Tool. Dabei stieß man im November vergangenen Jahres auf die Berliner Softwareschmiede Inubit. „Ausschlaggebend für die Wahl war zum einen die Flexibilität des Tools“, so Hendrik Sprejz, IT-Leiter des Fliesen- Zentrums: „Wir sind nun in der Lage, sowohl EDI-Daten als auch XML-basierende Formate wie BMEcat und Opentrans auszutauschen.“ Ein weiterer Pluspunkt: „Auch die bereits vorhandenen internen Schnittstellen können nun in einem einzigen Tool abgebildet werden. Das vereinfacht Wartung und Pflege.“ Die Kosten für Lizenzen, Dienstleistung für die Baan-Anbindung sowie die Integration der ersten Lieferanten beliefen sich nach seinen Worten auf weniger als 50 000 Euro.

Das Integrationsteam verknüpfte das ERP-System über eine Baan-spezifische Exportschnittstelle mit „Inubit IS“. Danach wurde in wenigen Tagen das SAP-R/3- System des ersten Lieferanten, der Ulmer Uzin Utz AG, per Edifact-Anbindung integriert. Für die Unternehmen PCI, Ardex, Villeroy & Boch sowie Deutsche Steinzeug wurde die Anbindung über Edifact und Opentrans vorbereitet. (uk)