Abkehr vom ERP-Monolithen

Was die SAP Business Suite 7 bringt

20.02.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Modulübergreifende ERP-Prozessszenarien

Bisher musste der Kunde dies wissen, denn bis dato gab es solche Szenarien nicht und Firmen blieb nichts anderes übrig, als sich die erforderlichen Funktionen aus den einzelnen Suite-Komponenten selbst zusammen zu suchen.

Die nun vorgestellte Business Suite 7 wird im Kern für etwa die nächsten fünf Jahre unverändert bleiben, so SAP. Funktionale Ergänzungen will man den Kunden in regelmäßigen Abständen über Enhancememt Packages ausliefern. Enhancement Packages sind Erweiterungen für SAP-Software, die Anwender nach Angaben des Softwarehauses bei Bedarf und mit weit weniger Aufwand als bei einem klassischen Release-Wechsel einspielen können. Aktivieren lassen sich die Features eines Erweiterungspakets über das "Switch Framework".

Tools von Business Objects

Die Business Suite 7 enthält Teile der Reporting-Software "Crystal Reports" von Business Objects. Bestandteile der Software "Xcelsius", die Anwendern umfangreiche Funktionen zur dynamischen Darstellung von Geschäftsdaten sowie dem Erzeugen von Dashboards erlauben, wird es erst mit dem Enhancement Package 1 aus, das im Laufe dieses Jahres erscheinen soll.

Die integrierten Business-Objects-Funktionen dienen dazu, mit SAP-Geschäftsdaten zu arbeiten. Sollen auch externe Quellen eingebunden werden, müssen Firmen zusätzliche Softwarelizenzen erwerben.

Value Scenarien sollen Anwendern Geschäftsprozesse bereitstellen, die sich der Suite-Funktionen bedienen.
Value Scenarien sollen Anwendern Geschäftsprozesse bereitstellen, die sich der Suite-Funktionen bedienen.

Bei Value Scenarios handelt es sich nicht um Produkte auf einer Preisliste, sondern um für Suite-Kunden verfügbare Bausteine für bestimmte Prozesse, die technisch in Form von Enhancement Packages in die Software eingeführt werden. Darüber hinaus sollen industriespezifische Funktionen den Anwendern über solche Value Scenarios bereitgestellt werden. Ferner will SAP Partnerfirmen beziehungsweise unabhängige Softwarehäuser ermuntern, ihre Entwicklungen als Value Scenarios auszuliefern. Auf diese Weise hat SAP eigenen Angaben zufolge beispielsweise die elektronische Rechnungseingangserfassung des Dokumenten-Management-Anbieters Open Text in das Finanz-Management der Business Suite eingebunden.

Harmonisierte Benutzeroberflächen

Um modulübergreifende Prozesse zu ermöglichen, will SAP die Benutzeroberflächen harmonisieren. Es wird aber nicht nur eine Oberfläche geben. Schon deshalb nicht, weil ein Verkäufer, der CRM-nahe Prozesse bedient, andere Erwartungen an das Frontend stellt als ein Ingenieur, der SAP-Software für Konstruktionsprozesse nutzt. Die GUI-Harmonisierung zielt auf das Aussehen ("Look and Feel") der Oberflächen ab, damit sich Anwender auch auf unbekanntem Terrain zurechtfinden.