Nachgefragt

Was CIOs Spaß macht

10.12.2010
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.

Luxuriöse Fummeleien

Astrid Fey, IT-Leiterin des BIBB, schraubt gerne Kisten und probiert neue Produkte persönlich aus.
Astrid Fey, IT-Leiterin des BIBB, schraubt gerne Kisten und probiert neue Produkte persönlich aus.
Foto: Bundesinstitut für Berufsbildung, Astrid Fey

"Im öffentlichen Dienst ist der Spielraum, Mitarbeiter mit finanziellen Anreizen zu locken, eher gering", sagt Astrid Fey, Referatsleiterin Informationstechnik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Umso wichtiger ist die Arbeitszufriedenheit. Feys Mitarbeiter sollen wissen, dass ihre Chefin sie ernst nimmt und dass sie für eine sinnvolle Sache arbeiten. Dann stellt sich der Spaß an der Sache ein, ohne den zum Beispiel die Einführung von SAP-Software als Hausstandard, die Fey in den letzten Jahren betrieben hat, nicht möglich gewesen wäre.

Die zwei bis zehn Mitarbeiter, die je nach Phase daran beteiligt waren, waren eigentlich schon durch verpflichtende andere Ausgaben ausgelastet. Frustrierend ist es für Fey, wenn sie engagierten Mitarbeitern nur Zeitverträge anbieten kann.

Die promovierte Politikwissenschaftlerin offenbart aber noch eine andere Seite: "Ich brauche diese technischen Fummeleien, obwohl ich administrativ so viel zu tun habe, dass es ein Luxus ist, sich auch noch um Systeme zu kümmern. Aber es macht eben Spaß." Astrid Fey schraubt gerne Kisten. Nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus Vergnügen probiert sie neue Produkte persönlich aus. Bald wird sie die erste Prüfung auf dem Weg zum Cisco Certified Network Associate (CCNA) ablegen, dann folgt noch eine zweite Schulung. Auch für die Verhandlungen mit den Lieferanten ist es wichtig, dass sie sich technisch sehr gut auskennt.