Was CIOs akut beschäftigt

24.09.2010

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, damit startet die heiße Saison für einen führenden Flüssiggas-Energieversorger. Ist Ihre IT für den jährlichen Kundenansturm gerüstet?

Wir haben die letzten Arbeiten an unseren drei umfassenden Infrastrukturprojekten rechtzeitig Ende September abschließen können. Wichtig war mir die Härtung unseres Rechenzentrums. Die alte Einrichtung hatte einige Schwächen, die mich etwas nervös gemacht haben, immerhin steht man als Verantwortlicher mit einem Bein im Gefängnis, wenn etwas passiert. Zum Glück gab es in der Vergangenheit keine größeren Störungen, die auf Mängel im Server-Raum zurückgingen. Es gab Ausfälle an anderen Stellen, unter anderem hat ein Bagger während der Jahresabrechnung ein Stromkabel gekappt.

Den Server-Raum haben wir nun komplett erneuert und gehärtet. Für den redundanten Betrieb gibt es ein zweites kleines Data-Center in einem anderen Gebäude. Alle Hardwaresysteme stehen in Lampertzschränken. Das sind verkettete Systeme für Einschübe im 19-Zoll-Format, die klimatisiert sind und eine Brandmelde- sowie Monitoring-Anlage enthalten. Im Notfall verschicken sie potenzialfrei Warnmeldungen per E-Mail, SMS und sonstige Dienste. Im direkten Zusammenhang mit dieser Neuinstallation steht das zweite große Projekt zur Virtualisierung der Server. Die alten Rechner hätten wir nicht im neuen Rechnerraum untergebracht. Mit der Virtualisierung sparen wir Platz und Energie. 70 Prozent der alten Server haben wir durch Dell-Rechner der Equalogics-Serie ersetzt. Mit diesen Maßnahmen haben wir nun eine Ausfallsicherheit von 99,999 Prozent.

Besonders wichtig für unser Hauptgeschäft, das ab Oktober stark anzieht, ist der reibungslose Betrieb unserer Servicezentren in Geretsried bei München und Leipzig. Hier darf es keine IT-bedingten Engpässe geben, wenn am Tag mehrere tausend Kunden anrufen, um Gas zu bestellen. Da wir eine VoIP-Anlage betreiben und Kundenbetreuer parallel zu ihren Gesprächen im DMS-System sowie mit Outlook und SAP-Software arbeiten, muss ausreichend Bandbreite zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Performance-Problemen am zentralen Switch. Nun haben wir von einer Stern- auf eine Ring-Topologie umgestellt und drei weitere Core-Switches eingebaut. Zudem haben wir, wo dies möglich war, Lichtwellenleiter eingezogen, so dass wir für den erwarteten Kundenansturm gewappnet sind. (jha)