Was CIOs akut beschäftigt

19.11.2008

Die Transportbranche ist von der Wirtschaftskrise nicht unmittelbar betroffen. Inwieweit beeinflusst die derzeitige Konjunkturlage trotzdem Ihre IT-Planung?

Die absehbare wirtschaftliche Schwäche 2008 und auf jeden Fall 2009 birgt für die Schweizerischen Bundesbahnen Chancen und Risiken. Im Güterverkehr stellen wir bereits jetzt einen Rückgang der Transportmengen fest. Hier haben wir unter anderem wichtige Kunden aus Großhandel, Stahlindustrie und Automobilproduktion, und deren Flaute spüren wir natürlich unmittelbar.

Im Personenverkehr haben solche wirtschaftlichen Veränderungen einen Zeitverzug. Auf der einen Seite ist die Schweiz ein typisches Bahnland, in welchem wir in den vergangenen Jahren jeweils fünf bis sieben Prozent Wachstum zu verzeichnen hatten. Sobald sich aber die Arbeitslosenquote erhöht, werden wir dies über kurz oder lang auch im Pendler- und Ausflugsverkehr spüren. Wir verfolgen die Auswirkungen der Finanzkrise auf die reale Wirtschaft sehr aufmerksam.

Somit stellt sich für mich zurzeit ganz zentral die Frage: Mit welchen Projekte kann ich kurzfristig den größten Effekt auslösen? Sei es in der Reduktion der IT-Kosten oder auch in einem Nutzen, der auf der Business-Seite möglichst schnell eintritt.

Das zentrale Thema lautet hier Portfolio-Management. Diese Übung kommt mir im Moment vor wie die sprichwörtliche Suche der Nadel im Heuhaufen. Bei einer ganz kritischen und intensiven Betrachtung der laufenden und geplanten Projekte schmilzt auf einmal der akribisch gerechnete Nutzen wie Schnee an der Sonne. Andererseits bleiben dabei nur die Projekte übrig, deren Nutzen die Investition in Planung und Umsetzung auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten rechtfertigt.