Was CIOs akut beschäftigt

13.11.2008

Sie haben die IT-Abteilung der KVB komplett umgekrempelt und dadurch sowohl die Kosten gesenkt als auch die Effizienz gesteigert. Können Sie sich jetzt ausruhen?

Ganz bestimmt nicht. Vor allem die Fortschreibung der Sourcing-Strategie liegt mir derzeit am Herzen. Ich möchte genau wissen, welchen Wertbeitrag die IT für unsere Kunden, das heißt die internen Fachbereiche und Ärzte, leistet. Daher ist es unser Ziel, alle IT-Leistungen kontinuierlich darauf zu prüfen, ob wir die jeweils richtige Fertigungstiefe haben. Hier spielen die Kosten und Kompetenzen eine wesentliche Rolle. Selbst wenn wir eine Leistung im Eigenbetrieb kostengünstiger erbringen können: Wenn die Qualität nicht stimmt, hat niemand etwas davon.

Vor diesem Hintergrund stellen wir unsere IT-Dienstleistungen für den IT-Betrieb und die Anwendungsentwicklung immer wieder auf den Prüfstand und entscheiden so rational wie möglich, in welcher Sourcing-Variante - Outsourcing, Nearshoring oder auch Insourcing - sie jeweils erbracht werden sollen. Zum Beispiel haben wir in diesem Jahr unsere bis dato extern betriebenen Web-Applikationen zurückgeholt. Möglich wurde dies durch einen Know-how-Aufbau und deutliche Effizienzgewinne im IT-Betrieb, mit dem Ergebnis, dass wir letztlich billiger waren als unser Provider. Da lag es nahe, diese Arbeit wieder selber zu machen.

Was außerdem ansteht, sind Virtualisierungsmaßnahmen im Client-Server-Umfeld, der Ausbau unserer Nearshore-Aktivitäten in Polen und Rumänien, SAP-Outsourcing sowie die weitere Professionalisierung des IT-Betriebs gemäß Itil. Die globale Finanzkrise macht uns zwar nicht so sehr zu schaffen, weil die Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens eine sehr geringe Volatilität aufweist. Trotzdem möchte ich das Thema Kostensenkung weiter vorantreiben.