Was CIOs akut beschäftigt

07.09.2008

Die Logistikunternehmen hängen bekanntlich stark von der IT-Unterstützung ab. Mit welchen Problemen schlagen Sie sich derzeit konkret herum?

In unserer mechanistischen Welt sind die technischen Probleme durchweg beherrschbar. Wir bekommen alles programmiert - nur die Menschen nicht. Und gerade in der Serviceindustrie hängt viel von den Menschen ab.

Mich beschäftigen derzeit vor allem zwei Fragen: Wie kann ich die Servicequalität in der IT-Organisation verbessern? Und wie bringe ich meine Mitarbeiter dazu, die Veränderung vom Technologie- zum Serviceanbieter mitzumachen? Die Serviceorientierung in den Köpfen der Mitarbeiter hingegen erreicht man nicht per Dekret; dazu sind viele Einzelgespräche notwendig.

Die Globalisierung unserer Industrie erfordert es, die Teamleistung zu virtualisieren - sprich: die richtigen Spezialisten jeweils zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben - und dann auch noch zur Zusammenarbeit zu bewegen. Wir sind - wie in der Logistikbranche üblich - durch Akquisition gewachsen, haben dadurch teilweise mittelständische Firmenkulturen geerbt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gründlich wir uns missverstehen können, obwohl wir die gleiche Sprache sprechen.

Insbesondere in Deutschland ziehen sich die Menschen angesichts der gesamtwirtschaftlichen Bedrohung gerade in ihre Kuschelecken zurück, anstatt sich der globalen Transformation zu stellen. Hier sind wir als Unternehmensführer gefragt. Wir müssen ihnen klarmachen, dass diese Herausforderung zwar ein gewisses Risiko birgt, dass es aber auch ein Netz gibt, das sie auffangen kann.

Das hat wenig mit Altruismus zu tun. Vielmehr brauchen wir in der gesamten IT-Organisation eine höhere Performance, um das Geschäft optimal zu unterstützen. Und die wollen wir mit den Mitarbeitern erreichen, die wir haben.