Samsung SSD

Solid State Drive versus Festplatte

Was an SSDs so besonders ist

18.06.2014
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Geringe Zugriffszeiten

Diese Bauweise ohne mechanische Teile macht Flash-basierten Speicher sehr schnell: Die IOPS (Input-Output pro Sekunde) sind ungleich höher als bei HDDs. Moderne SSDs erzielen Zugriffszeiten für zufällige Operationen im Bereich von 0,1 ms, während 2,5 Zoll-Festplatten, wie sie in Notebooks häufig verwendet werden, im Schnitt zumindest 10-12 ms benötigen.

SSDs sind beim Datenzugriff über 100 Mal schneller als Festplatten. Diese Schnelligkeit verdanken sie vor allem der Tatsache, dass SSDs auf Halbleitern beziehungsweise auf Mikrochips basieren und jede Speicherstelle in gleicher, hoher Geschwindigkeit ansprechen können.

Im Vergleich dazu "leiden" Festplatten am Effekt, dass Daten in vielen Stücken verteilt abgelegt sein können - man spricht hier von Fragmentierung. Sind Daten stark fragmentiert, was bei längerem Gebrauch die Regel ist, müssen die Köpfe häufig neu positioniert werden, um alle Fragmente einer Datei einzusammeln. Dabei fallen so gut wie immer Wartezeiten an: Reaktionszeit der Motoren, Neupositionierung der Arme mit den Schreib-/Leseköpfen und schließlich oft noch Wartezeiten, bis die Scheiben so weit rotieren, dass die benötigte Stelle unter den Köpfen "vorbeirauscht".

Absolut gesehen rotieren die äußeren Bereiche der Storage-Scheiben schneller als die Bereiche Richtung Mittelpunkt der Scheiben. Sequentielle Datentransferraten sind bei fast leeren Festplatten sehr hoch und sinken mit steigender Nutzung des Speicherbereichs. Die inneren Sektoren speichern pro so genannter Spur nämlich aufgrund der geringeren Länge auch weniger Bits - mehr Spurwechsel und häufigere Neupositionierung der Schreib- /Leseköpfe wird notwendig. Die Fragmentierung von Daten, ausgelöst durch Löschung einzelner Dateien und das Beschreiben der freien Speicherstellen durch Dateien, die mehr Speicherplatz benötigen, verstärkt diesen Effekt.

Konkret bedeutet das: Festplatten arbeiten im Vergleich zu SSDs bis zu 50 Prozent langsamer, wenn sie große Mengen stark fragmentierter Daten speichern. SSDs liefern hingegen ihre Performance reproduzierbar und konsistent - ganz egal, wie viele Daten sie speichern. Das macht sich natürlich ganz praktisch bemerkbar. Erst das durch die SSD mögliche Vermeiden von Verzögerungen sorgt am Ende dafür, dass sich die Arbeit am PC oder Notebook deutlich flüssiger gestaltet. Das hat am Ende nicht nur mit nackten Zahlen hinsichtlich der Wartezeit zu tun, sondern auch mit der Stimmung und Freude beim Interagieren mit dem System aufgrund der kürzeren Wartezeiten.