Was 64 Bit im Windows Server bringt

14.07.2005
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Ähnliche Effekte können sich bei Datenbank-, CRM-, ERP- und SCM- sowie Web-Lösungen einstellen, entsprechender Arbeitsspeicher im Server-Rechner vorausgesetzt. Microsoft zufolge unterstützt zum Beispiel eine SAP-Installation auf Basis von 64-Bit-Windows bis zu 20 Prozent mehr Benutzer. Außerdem habe die unternehmensinterne x64-Umstellung des Server-Parts für den MSN-Messenger-Client gezeigt, dass ein einzelner Server nun mit mehr als doppelt so vielen Benutzern umgehen kann.

Mehr Leistung mit x64? Wer glaubt, dank 64-Bit-Technik bringe Windows Server 2003 x64 automatisch mehr Performance als die 32-Bit-Version, der irrt. Denn vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei der AMD-64/ EM64T-Prozessortechnik lediglich um eine 64-Bit-Erweiterung der Speicheradressierung für das 32-Bit-x86-CPU-Konzept. Während die Adressierung der 32-Bit-Welt bei 4 GB endet und die 36-Bit-Erweiterung PAE (Physical Adress Extension) nur eine Notlösung für bis zu 64 GB RAM darstellt, kennt 64 Bit diese Grenzen nicht. Dort gibt es keine Probleme, selbst auf TB-großen Arbeitsspeicher direkt zuzugreifen.

Abgesehen davon nutzen x64-fähige CPUs dieselbe Prozessorarchitektur wie ihre 32-Bit-Kollegen. Ein auf x64-CPUs ausgelegtes Betriebssystem dringt also nicht in bislang unerreichte Leistungsdimensionen vor.

Nennenswerte Geschwindigkeitsvorteile kann Windows Server 2003 x64 erst dort erzielen, wo Programme viel Arbeitsspeicher benötigen. Stecken zum Beispiel 12 GB RAM im Server, kann eine x64-Lösung auf den gesamten Arbeitsspeicher linear zugreifen. Bei reinen x86-Lösungen hingegen kostet das ständige Einblenden von Speicherbereichen ober- beziehungsweise unterhalb der magischen 4-GB-Grenze jedes Mal ein Stückchen Performance, was sich negativ auf die Gesamtleistung auswirkt.

Damit ist auch klar, dass ein mit nur einem GB ausgestattetes 64-Bit-System ebenfalls nicht viel schneller arbeitet als sein 32-Bit-Pendant.

Gut für Konsolidierung