Benchmarking-Studie zum Thema E-Learning im Sprachunterricht

Warum sich Online-Training lohnt

13.02.2017
Von 


Sabine Schnorr ist Senior Director Europe bei Rosetta Stone. Seit Sommer 2018 ist sie damit für den gesamten europäischen Markt des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war die 48-Jährige bei dem französischen Sprachlernsoftware-Anbieter Auralog beschäftigt. Schnorr verfügt über ein abgeschlossenes Studium der Informatik mit den Schwerpunkten Software Engineering und IT-Sicherheit.
Deutschland zählt zu den größten Exportnationen weltweit. Dennoch kommt dem Thema Fremdsprachentraining eine untergeordnete Bedeutung zu, wie eine aktuelle Benchmarking Studie des eLearning-Journals ermittelt hat.
  • 90 Prozent der Führungskräfte gab 2015 an, dass ihre Firma aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse großen Kommunikationsproblemen gegenüberstand
  • Viele Unternehmen setzten nach wie vor auf interne Präsenzschulungen mit einem Sprachlehrer, andere auf externe Schulungen, knapp ein Drittel der befragten Unternehmen nutzt E-Learning-Lösungen
  • In Bezug auf die Akzeptanz von E-Learning ergab die Benchmarking Studie, dass es häufig die Mitarbeiter selbst sind, die am Präsenzunterricht mit Sprachlehrer festhalten möchten

Es ist riskant auf die Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter zu verzichten. Verständigungsprobleme aufgrund mangelnder Sprachkompetenzen können erheblichen geschäftlichen Schaden anrichten: Dies bestätigt unter anderem die IDG-Studie Business Line Leader Language Communication Survey aus dem Jahr 2015, in der 90 Prozent der befragten Führungskräfte angaben, dass ihre Firma aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse großen Kommunikationsproblemen gegenüberstand, die auch negative Auswirkungen auf das Geschäft hatten. Funktionierende internationale Kommunikation zahlt sich aus - insbesondere in Form von effizienter Teamarbeit und motivierten Mitarbeitern, aber auch von zufriedenen Kunden, die sich mit ihren Anliegen ernst genommen fühlen.

In Bezug auf die Akzeptanz von E-Learning ergab die Benchmarking Studie, dass es häufig die Mitarbeiter selbst sind, die am Präsenzunterricht mit Sprachlehrer festhalten möchten.
In Bezug auf die Akzeptanz von E-Learning ergab die Benchmarking Studie, dass es häufig die Mitarbeiter selbst sind, die am Präsenzunterricht mit Sprachlehrer festhalten möchten.
Foto: one photo - shutterstock.com

Die Benchmarking Studie zeigt weiter, dass unterschiedliche Sprachtrainingsmethoden im Einsatz sind: Viele Unternehmen setzten nach wie vor auf interne Präsenzschulungen mit einem Sprachlehrer, andere auf externe Schulungen, knapp ein Drittel der befragten Unternehmen nutzt E-Learning-Lösungen. Diese punkten insbesondere bei den Kosten und der Nutzung. Die flexiblen Systeme sind gerade für große heterogene Sprachlerngruppen geeignet, da sie unterschiedliche Kenntnis-Levels und individuelle Lernstile berücksichtigen sowie passgenaue umfangreiche Lektionen für die einzelnen Mitarbeiter liefern. Zudem lassen sich maßgeschneiderte Lerninhalte wie spezielles Fachvokabular oder Live-Sessions buchen, die es den Mitarbeitern erlauben, tätigkeitsrelevante Sprachkenntnisse mit Hilfe von Tutoren zügig zu verbessern wie etwa die E-Learning-Lösung Catalyst zeigt, die sich für Großunternehmen und den Mittelstand gleichermaßen eignet. Das in bis zu 24 Sprachen erhältliche All-in-One-Angebot vereint Sprachkurse für Anfänger, Fortgeschrittene und Experten. Dabei können schon kleine Lizenzpakete erworben werden.

Mitarbeiter mit einem klugen Change Management überzeugen

In Bezug auf die Akzeptanz von E-Learning ergab die Benchmarking Studie, dass es häufig die Mitarbeiter selbst sind, die am Präsenzunterricht mit Sprachlehrer festhalten möchten. Dieser ist in der Praxis jedoch oft weniger effizient und vergleichbar teuer - insbesondere wenn ein Kurs ein Sprachniveau vermittelt, das nicht für alle Teilnehmer passend ist. Zudem lässt sich ein flexibler Online-Kurs in der Regel einfacher in den Tagesablauf integrieren. Bei einem Präsenzkurs kann es immer wieder vorkommen, dass Mitarbeiter Stunden zum Teil aus Zeitgründen ausfallen lassen müssen.

Ein kluges Change Management, das die Mitarbeiter frühzeitig einbezieht, kann helfen, sie von den Vorteilen des E-Learnings zu überzeugen. Werden ihre Bedürfnisse gehört und berücksichtigt und die Mitarbeiter in das Projekt einbezogen, schwinden mögliche Vorbehalte schneller. Beim Energiekonzern E.ON ist dies beispielsweise gelungen: Schon während der Implementierungsphase haben die weltweiten Business Partner als Multiplikatoren die Standortverantwortlichen und Line Manager über das Projekt sowie die relevanten Prozesse informiert.

Für Sprachenlerner hat das Online-Lernen viele Vorteile: Im Idealfall absolviert der Lerner zunächst einen Einführungstest, der ihn auf Grundlage des gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens einstuft. Das anschließende Lernen kann dann orts- und zeitunabhängig stattfinden. Moderne Programme führen durch die einzelnen Lektionen und Levels und bieten immer wieder motivierende Elemente. Dabei ist es für Lerner häufig wichtig, im eigenen Tempo und mit der Möglichkeit zu lernen, Übungen unbegrenzt oft wiederholen zu können. Einen weiteren Mehrwert liefern Sessions im Rahmen von themenbezogenen, virtuellen Klassenzimmern. Zusammen mit einem Sprachtrainer und anderen Teilnehmern kann dort das das Gelernte angewendet und gefestigt werden.

An der Benchmarking Studie…

...nahmen 774 Unternehmen teil, von denen etwa 80 Prozent mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen. Ein Viertel der Befragten gab an, weniger als 200 Euro pro Mitarbeiter und Jahr in das Sprachentraining zu investieren, knapp 50 Prozent erheben diese Zahl gar nicht.