Mietmodelle der IT-Hersteller

Warum SaaS, Hosting und Outsourcing boomen

27.05.2009
Von 
Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.

Outsourcing ist Vertrauenssache

Outsourcing ist normalerweise ein sehr komplexes Unterfangen. Das schreckt mittelständische Anwender ab. Je weiter aber die Standardisierung und Industrialisierung von klassischen Outsourcing-Diensten fortschreitet, desto häufiger entwerfen die Anwender Leistungsbündel zu Listenpreisen. Das sind etwa vordefinierte Hardware-, Software- und Serviceangebote, die sich zu Paketen kombinieren lassen. Im Kern sind sie standardisiert, in der Zusammensetzung jedoch variabel. Ob Storage, Rechenleistung oder Software: immer mehr Produkte, die vormals oft überdimensioniert angeschafft, aufwändig installiert und vor allem gewartet werden mussten, lassen sich so nach Bedarf beziehen. Von der "IT aus der Steckdose" ist das Geschäft aber noch weit entfernt. Die öffentliche Cloud wird nach wie vor gezielt für weniger kritische Anwendungen genutzt. Eine Outsourcing-Beziehung für wichtige Applikationen braucht gegenseitiges Vertrauen, gerade im Mittelstand.

Kunden wollen verbrauchsgerechte Abrechnung

Das bestätigt auch eine Anwenderumfrage, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen PAC in Zusammenarbeit mit Computacenter betrieben hat. Um den Jahreswechsel 2008/09 wurden 105 Business- und IT-Entscheider in mittelständischen Unternehmen mit 1000 bis 10.000 Mitarbeitern zum Outsourcing befragt. Wie zu erwarten war, erachten die IT-Entscheider den zunehmenden Wettbewerbsdruck und das Sparen als wichtigste Herausforderungen für ihr Unternehmen. Ungeachtet dessen stufen sie die Kosten aber nur als ein Kriterium von vielen für die Wahl des richtigen Outsourcing-Partners ein. Weitere Aspekte sind Business-Alignment, Innovationsfähigkeit, Vertrauen und Kommunikation auf Augenhöhe sowie die Möglichkeit der verbrauchsgerechten Abrechnung.

Themen wie Standardisierung werden nach wie vor ambivalent, teils sogar widersprüchlich eingeschätzt. So zeigten sich zum Beispiel über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer prinzipiell bereit, standardisierte Leistungen in Anspruch zu nehmen, wenn dadurch die Kosten sänken. Auf der anderen Seite bezweifelten über 86 Prozent, dass standardisierte IT-Dienstleistungen ihren Business-Anforderungen gerecht würden. Diese Ergebnisse zeigen erneut, dass sich der Markt in einer Übergangsphase befindet. Änderungen werden sich sukzessive einstellen.