Mietmodelle der IT-Hersteller

Warum SaaS, Hosting und Outsourcing boomen

27.05.2009
Von 
Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.
Weil das Produkt- und Projektgeschäft zunehmend härter wird, drängen immer mehr Anbieter mit Lösungen für SaaS, Managed Services, Hosting und Outsourcing auf den Markt. Sehr zur Freude auch kleiner und mittelständischer Firmen, die eine reichhaltige Auswahl haben.

IT-Outsourcing passt in jede konjunkturelle Lage. Im wirtschaftlichen Aufschwung kann die Auslagerung helfen, Wachstum, Komplexität und Internationalisierung zu bewältigen. In der Rezession sollen Kosten gesenkt, Liquidität geschaffen und Flexibilität erhöht werden. Auch derzeit haben die IT-Dienstleister keinen Grund zur Klage - sofern sie sich flexibel und innovativ zeigen.

IT-Anbieter jeder Couleur bieten Outsourcing

Weil das Produkt- und Projektgeschäft derzeit schwierig ist und gleichzeitig die Nachfrage nach Outsourcing-Leistungen steigt, drängen Anbieter mit unterschiedlichem Leistungsprofil in den Markt für Outsourcing, Managed Services oder Software as a Service (SaaS) und verschärfen den Wettbewerbsdruck. Neben den klassischen Outsourcing-Anbietern kämpft eine zunehmende Zahl von Systemhäusern, Soft- und Hardwareherstellern, TK-Unternehmen und sonstigen Dienstleistern um Aufträge. Viele der neuen Angebote richten sich explizit an die kleine und mittelgroße Klientel. Systemhäuser wie Bechtle oder die TDMi-Gruppe erweitern sukzessive ihr Portfolio um Managed-Services-Leistungen, um das zunehmend mühsam verlaufende Kerngeschäft zu erweitern. Computacenter hat diesen Schritt früher gemacht und konnte sich damit unter den führenden Outsourcing-Anbietern etablieren.

Hersteller passen Softwarelösungen an Mietmodelle an

Softwarehersteller setzen zunehmend auf Hosting- oder Software-as-a-Service-Modelle (SaaS). Anders als bei den Pionieren des SaaS-Modells wie Salesforce.com und Netsuite, deren Geschäftsmodell von Beginn an für die Internet-Distribution konzipiert war, arbeiten traditionelle Softwarefirmen daran, bestehende Lösungen und Kooperationskonzepte dem Mietmodell anzupassen.

Die Großen der Softwarebranche, Microsoft, Oracle und SAP, überbieten sich gegenseitig in der Entwicklung immer neuer Mietvarianten. Und auch die auf den Mittelstand fokussierten Softwareanbieter wie SoftM und Infor sowie Branchenspezialisten wie Schleupen oder Kordoba bieten ihre Software im Hosting- beziehungsweise SaaS-Modell an.

Die Technologieriesen HP und IBM haben schon seit Jahren Outsourcing-Dienste im Angebot. Aber auch andere Hardwarehersteller wie Fujitsu, Dell, Wincor Nixdorf und Sun, das derzeit von Oracle übernommen wird, setzen verstärkt auf Managed- und Hosted-Services. Selbst die global aktiven amerikanischen Dienstleister Accenture, CSC oder EDS (jetzt Teil von HP), die ihre Stärken als Hauslieferanten für Großkonzerne haben, sprechen auf lokaler Ebene den gehobenen Mittelstand mit Auslagerungsdiensten an. Dasselbe gilt für ihre europäischen Pendants Capgemini, Atos Origin, T-Systems und Siemens IT Solutions and Services (SIS).