Warum Projekte häufig scheitern

02.08.2005
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

HIRTH: pth (siehe Kasten "Professionelles Projekt-Management") ist ein Netzwerk von rund 50 Seniorberatern, die in der Regel auf eine 20-jährige Führungserfahrung zurückblicken. Sie betrachten die Phase als angestellter Manager jedoch als abgeschlossen und freuen sich, wieder ganz nah am Projekt zu arbeiten.

CW: Warum scheitern nach wie vor so viele Projekte?

HIRTH: Wir haben in den vergangenen Jahren über 50 Audits von Großprojekten vorgenommen. Ein wichtiges Ergebnis: Hinter Problemen und Krisen stand nie nur eine singuläre Ursache, das Bild war immer vielschichtig. Klare Ziele fehlen, der Nutzen ist selten beschrieben. Es reicht nicht, die Einführung der Software x bis zum Tag y als ein Ziel zu definieren. Die strategische Zielsetzung und der Nutzen, das "Wozu" für das Unternehmen und die Kunden müssen präzise und messbar festgelegt werden. Bei der Planung werden Termine oft viel zu knapp angesetzt, das Budget ist zu klein, der Elefant hinter der Mücke wird nicht gesehen.

CW: Wie sieht es mit der Kommunikation aus?

HIRTH: Ein weiteres großes Problem ist die fehlende Förderung von oben. Projekte werden häufig als Störfaktoren im normalen Geschäft empfunden und verlieren schnell die notwendige Unterstützung. Die brauchen sie aber, denn Projekte bedeuten immer auch Veränderung im Unternehmen. Ein starker und engagierter Sponsor ist deshalb wichtig für das Gelingen. Am besten sind die Voraussetzungen, wenn der künftige Nutzer als Sponsor bereitsteht.

CW: Sind die Projektleiter ausreichend qualifiziert?