IT-Gesundheit

Warum PC-Arbeit den Augen schadet

23.07.2008
Von 
Bernhard Kuntz ist Inhaber der Marketing- und PR-Agentur Die PRofilBerater.
Büroarbeiter kennen das Problem: Vom stundenlangen Arbeiten am PC verkrampft nicht nur ihre Nacken- und Rückenmuskulatur. Das endlose Starren auf den Monitor ermüdet auch die Augen. Ein gezieltes Augentraining kann Entspannung und Abhilfe schaffen.

Konzentriert arbeiten wir am PC - für eine längere Zeit. Und plötzlich spüren wir: Unsere Rücken-, Nacken- und Halsmuskulatur ist verspannt. Zudem brennen unsere Augen und der Kopf schmerzt leicht. Und dies obwohl unser Arbeitsplatz nach den neusten ergonomischen Erkenntnissen ausgestattet ist und auf dem Schreibtisch ein strahlungsarmer Monitor steht.

Bildschirmarbeiter wie etwa im Call-Center haben oft Nackenverspannungen und Augenbeschwerden.
Bildschirmarbeiter wie etwa im Call-Center haben oft Nackenverspannungen und Augenbeschwerden.

Mit solchen Beschwerden kämpfen viele Büroarbeiter - insbesondere solche, die eher administrative Aufgaben wahrnehmen wie zum Beispiel am PC Kundendaten erfassen. Sie können im Gegensatz zu den Mitarbeitern, die Führungs- oder Projektverantwortung tragen, nicht regelmäßig aufstehen und zu einer Besprechung mit Mitarbeitern oder Kollegen eilen. Sie arbeiten vielmehr oft Stunde um Stunde am Bildschirm vor sich hin. "In modernen Büros", erläutert Ole Petersen, Chef der Fit im job AG in Winterthur, "entfallen viele Tätigkeiten, die früher für eine gewisse Abwechslung und ein Mindestmaß an Bewegung sorgten". Zum Beispiel mal schnell einen Brief kopieren und eintüten oder eine Akte aus dem Schrank holen. Denn in vielen modernen Büros findet heute nicht nur die Kommunikation weitgehend online statt, auch die Arbeitsunterlagen sind digital gespeichert.

Eine weitere Problemgruppe sind die Mitarbeiter im Kundenservice der Unternehmen. Sie sitzen heute keineswegs mehr entspannt mit dem Telefonhörer am Ohr in ihren Schreibtischstühlen während sie mit Kunden parlieren. Sie geben vielmehr zumeist parallel dazu Kundendaten und -informationen in vorgefertigte Masken an ihren PCs ein.

Spezielle Schutzbestimmungen

Entsprechend belastend ist ihre Arbeit - auch physisch. Deshalb gibt es zum Beispiel im Kundenservice-Center (KUC) der Bausparkasse Schwäbisch Hall nur per Knopfdruck verstellbare Schreibtische, an denen die Mitarbeiter auch im Stehen arbeiten können. "Denn wenn die Schreibtische nur mechanisch verstellbar sind, dann werden sie selten verstellt." Diese Erfahrung hat Jürgen Ley, verantwortlich für das Gesundheits-Management bei Schwäbisch Hall, gesammelt. Der Mensch ist eben auch bequem.

Doch auch die perfekteste Büroeinrichtung und -ausstattung kann die durch das viele Sitzen und Starren auf den Bildschirm verursachte Belastung nur reduzieren. Deshalb gelten für Bildschirmarbeiter spezielle Schutzbestimmungen. Laut Bildschirmarbeitsverordnung muss "die tägliche Arbeit an Bildschirmgeräten regelmäßig durch andere Tätigkeiten oder Pausen unterbrochen werden".