Neulich in … Quebec

Warum eine Präsentation scheiterte, bevor sie begann

06.05.2009
Von  und Ulrich Kistner
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.
Wer sich auf internationalem Parkett bewegt, sollte Fremdsprachen beherrschen. Viele denken dabei nur an Englisch. In Quebec ist das ein Fauxpas.

In einer Präsentation sollte den englischsprechenden Schlüsselpersonen des Kunden der bevorstehende SAP-Rollout aufgezeigt werden. Dazu waren aus vielen Landesteilen Kanadas Mitarbeiter verschiedenster Fachbereiche und die komplette Führungsmannschaft inklusive President angereist.

Der Referent aus Deutschland war mit englischem Vortrag auf dem Notebook gekommen, da die Firmensprache Englisch ist. Nach der ersten Folie meldete sich eine Person aus einem ländlichen Tochterunternehmen und erklärte: Wir seien hier in Quebec, hier könne man die Präsentation in Französisch verlangen, was er hiermit tue. Er fühle sich ansonsten benachteiligt, werde die Sitzung sofort verlassen und Beschwerde beim Government einreichen. Das würde eine empfindliche Strafe nach sich ziehen. So war die geplante Präsentation, bevor sie richtig begonnen hatte, schon beendet und damit auch die Veranstaltung.