Jobporträt

Warum ein Mechatroniker IT können muss

01.09.2011
Von 
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.

"Jeder Absolvent findet einen Job"

Die Hochschule Ulm richtet ihren Studiengang Mechatronik neu aus. Künftig wird es allgemeine Mechatronik sowie Mechatronik im Auto und der Photonik geben. Dass auch diese Absolventen alle einen Job finden werden, davon ist Bernhard Lau, Dekan der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik, fest überzeugt.

CW: Seit wann gibt es den Studiengang Mechatronik in Ulm und wie ist der Trend: Werden es mehr oder weniger Studenten?

Foto: Privat

LAU: Mitte der 1990-er Jahre wurde die Feinwerktechnik in Mechatronik umbenannt und zehn Jahre später ersetzte der Bachelor of Engineering-Abschluss das Diplom. Jährlich haben wir konstant etwa 70 bis 80 Erstsemester, ein Drittel geht verloren, zwei Drittel schließen ihr Studium ab. Deren Berufsaussichten sind hervorragend, jeder Absolvent findet einen Job.

CW: Was unterscheidet die Schwerpunkte Gerätetechnik und Mikrotechnik/Mikrosystemtechnik, die im Studiengang Mechatronik angeboten werden?

LAU: Das ist nicht mehr so wichtig, denn ab dem Wintersemester 2011/2012 bieten wir stattdessen drei Vertiefungsrichtungen an: mechatronische Systeme und Geräte, das ist allgemeine Mechatronik, mechatronische Systeme im Fahrzeug und mechatronische Systeme der Photonik, also Lichterzeugung und -verwendung.

CW: Gibt es in Ulm auch einen Master in Mechatronik?

LAU: Wir haben die Master-Studiengänge Medizintechnik und Systems Engineering. Im Sommersemester 2012 startet der neue Master-Studiengang Elektrische Energiesysteme und Elektromobilität. Zu allen dreien leistet die Fakultät Mechatronik und Medizintechnik wichtige Beiträge.

CW: Wer sind typische Arbeitgeber, was typische Aufgaben für die Absolventen?

LAU: Viele gehen in die Autoindustrie oder in die Zulieferbetriebe und entwickeln mechatronische Systeme, die im Auto benötigt werden. Der Bedarf an solchen Systemen wird mit der Einführung der Elektromobilität weiter zunehmen und damit wird auch die Nachfrage nach Mechatronikern steigen. Regenerative Energien sind ein weiteres Zukunftsthema; insbesondere zur Herstellung von Solarzellen und photovoltaischen Systemen wird Mechatronik benötigt. Ein drittes Beispiel: energiesparende Beleuchtungssysteme etwa mit Leuchtdioden werden in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen. Eine LED-Lampe ist ein absolut nichttriviales mechatronisches System.

CW:Welche Trends bestimmen die Mechatronik und damit auch die Tätigkeit?

LAU: Die größte Herausforderung ist die Umstellung unseres Wirtschaftssystems auf eine nachhaltige, ressourcen- sowie energieschonende und trotzdem leistungsfähige Wirtschaftsweise. Mechatronik trägt ihren Teil dazu bei, etwa durch energieeffiziente Systeme. Mechatronik ist eigentlich nur ein anderer Name für High-Tech.