Samsung SSD

SSD-Performance messen

Warum Benchmark-Tools in die Irre führen

27.03.2014
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Benchmark-Tools sind wichtig, um die Leistungsfähigkeit von SSDs beurteilen zu können. Doch Performance-Spitzenwerte sind nicht unbedingt maßgeblich für eine hohe Alltagstauglichkeit. Hier sind andere Kriterien entscheidend, die am besten mit Trace-basierten Performance-Tests gemessen werden können - und die sehr nahe an der Realität ablaufen.

Benchmark-Tools sind eine große Hilfe, um die Leistungsfähigkeit von SSDs darstellen zu können. Sie können allerdings die Performance im Alltag nicht vollständig beschreiben. Samsung SSDs verwenden beispielsweise keine Kompressionstechnologie, wohingegen viele Benchmark-Tests teils stark komprimierbare Daten verwenden. Daher erscheinen Samsung-SSDs in manchen Benchmark-Tests nicht unter den Modellen, die unter diesen Bedingungen Bestwerte ermöglichen.

Anwender arbeiten heute mit bereits komprimierten Dateien wie JPEG-Fotos, MP3-Musik, MPEG-Video oder Container mit verschiedenen Formaten. Die SSD 840-Serie ist darauf ausgelegt, unabhängig von den verwendeten Daten immer gleichbleibend hohe Performance zu liefern. Die Verwendung von Kompression ermöglicht bessere Spitzenwerte bei komprimierbaren Daten zum Preis reduzierter Alltags-Performance bei vielen bereits komprimierten Datentypen. Diese Unterscheidung ist in der Praxis wichtig und kann leicht übersehen werden.

Fokus Alltags-Performance

Die erwähnten Spitzenwerte in der Performance sind außerdem nicht immer maßgeblich für eine hohe Alltags-Performance. Anwender installieren Anwendungen im Schnitt selten und kopieren auch nicht ständig große Mengen komprimierbarer Daten. Viele Hersteller heben ihre Spitzen-Performance hervor und auch Samsung hätte sich dieser Vorgehensweise anschließen können. Stattdessen liegt der Samsung-Fokus jedoch in hoher Alltags-Performance für Anwender, die die SSDs im Office-Alltag nutzen.

Möglichst aussagekräftige Performance-Messung erzielen Sie mit Trace-basierten Performance-Tests wie PCMark Vantage oder PCMark 7, da die Tests sehr nah an der Realität ablaufen. Wer also Benchmarks einsetzen muss, um viel manuelles Testen und Ausprobieren zu vermeiden, ist mit solchen Tools gut bedient.

Letztlich sind Benchmark-Ergebnisse ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung, aber sie sollten nur einer von vielen Faktoren darstellen. Zuverlässigkeit, die Fähigkeit, Performance über die Zeit und bei wechselnden Arbeitslasten aufrecht zu erhalten, Produktqualität, Software-Dreingaben wie Migrations- und Management-Tools, Kundenservice und technischer Support sind gleichermaßen wichtig.