Kein Bock auf Brillenschlange

Warum 3-D-Fernseher gekauft, aber nicht genutzt werden

07.11.2012
Von Thomas Kuhn

Spärliches Pay-TV-Angebot

Denn noch immer werden kaum reguläre 3-D-Inhalte im Fernsehen übertragen. Die spärlichen Angebote der Pay-TV-Sender erinnern nicht mal entfernt an so etwas wie Vollprogramme. Und auch das Angebot an 3-D-Filmen auf DVD oder Blu-ray ist zwar wachsend, aber offenbar für die Masse der potenziellen Neukunden noch immer nicht als zwingendes Kaufargument für die 3-D-Fernseher ausreichend. Und selbst Highlights wie etwa die Olympischen Sommerspiele in London, bei denen Sky 3D, Virgin Media und die BBC rund 300 Stunden Programm produzierten, sorgen bestenfalls kurzfristig für Aufmerksamkeit.

Keine Frage, wer die Eröffnungs- oder Schlussfeier, den 100-Meter-Sprint der Herren oder die täglichen Zusammenfassungen der Höhepunkte vor entsprechend großen Monitoren und mit der entsprechenden 3-D-Technik ausgerüstet verfolgte, der konnte sich der Faszination der räumlichen Spiele im eigenen Wohnzimmer kaum entziehen. Doch tatsächlich ist es wohl so, dass das Angebot den Zuschauern jenseits solcher Events zum einen noch lange nicht ausreicht. Und die Brillen, die die Fans opulenter Bilder im Kino anstandslos akzeptieren, sind daheim - jenseits der fehlenden Inhalte - noch immer das größte Hemmnis, sich auf die dritte TV-Dimension einzulassen. Kein Bock auf Brillenschlange, sozusagen.