Herstellern droht verhängnisvolle Preisspirale
Darüber hinaus droht den Herstellern eine selbst angestoßene abwärts gerichtete Preisspirale, die noch andere Segmente mit in ihren Sog ziehen könnte. Denn mit den günstigen Netbooks lernen die Verbraucher, dass Mobilrechner nicht teuer sein müssen, wie noch vor wenigen Jahren, als die Käufer mindestens einen vierstelligen Euro-Betrag hinblättern mussten, um ein Notebook ihr eigen nennen zu dürfen. Mittlerweile geraten auch die Preise von Standard-Notebooks mehr und mehr ins Rutschen. Herkömmliche Mobilrechner im 15-Zoll-Format sind teilweise schon für deutlich unter 500 Euro zu haben.
Den Herstellern ist diese verhängnisvolle Preisdynamik durchaus bewusst und spiegelt sich auch in den jüngsten Bilanzen wider. "Die Verbraucher sind so wählerisch", sagte Acer-Chef Wang im Frühjahr 2009. "Sie wollen keinen Dollar mehr ausgeben als sie unbedingt müssen." Eine Lösung hat der Konzernlenker indes nicht parat. "Das ist ein globales Geschäftsproblem", stellte er fest. Direktanbieter Dell beklagte währenddessen schwindende Margen. Finanzchef Brian Gladden musste zur Jahresmitte einräumen, dass die Texaner von rückläufigen Bruttomargen ausgingen. Neben dem harten Preiswettbewerb und höheren Preisen für Bauteile sei vor allem das veränderte Kaufverhalten dafür verantwortlich. Immer mehr Kunden würden sich für billigere Produkte wie eben Netbooks entscheiden.
Die Situation dürfte sich für die Hersteller kaum entspannen. Es ist zu erwarten, dass die Preise weiter in Bewegung bleiben. Ausgangspunkt könnten wieder die Netbooks sein. Bis dato ähneln sich die Mini-Rechner in Sachen Ausstattung und Format weitestgehend: Intels Atom-Chip, 1 GB Arbeitsspeicher und Windows XP als Betriebssystem. Doch damit könnte bald Schluss sein. Angelockt vom Boom der Rechen-Minis haben inzwischen andere Hersteller wie AMD, Nvidia und Qualcomm eigene Plattformen für kleinformatige Mobilrechner vorgestellt. Und auch die Linux-Protagonisten hoffen auf Comeback des Open-Source-Systems. Mit den erweiterten technischen Möglichkeiten könnte eine neue Preisrunde eingeläutet werden, verlautete in den vergangenen Monaten immer wieder aus der Branche. Unter den Herstellern wurden Netbook-Preise von unter 100 Dollar kolportiert. So verlockend das für die Kunden klingt, es bleibt die Frage, wie die Hersteller damit noch Geld verdienen wollen.
- Samsung NC10
Platz 1: Das Samsung-Netbook kann am längsten – dank des 6-Zellen-Akkus sind fast acht Stunden Laufzeit drin. Auch die recht große Tastatur überzeugt. Weiterer Pluspunkt ist das helle und entspiegelte Display. 11n-WLAN und Bluetooth bietet das NC10 allerdings nicht. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es schwerer als die meisten Netbooks. Hier geht es zum Preisvergleich. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/SAMSUNG-NC10-160GB_p__23736599_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - MSI Wind U100-116XP Luxury Edition
Platz 2: Im Gegensatz zur Standard-Edition bringt die Luxusvariante des Wind U100 einen 6-Zellen-Akku mit. Damit behebt MSI die einzige Schwäche des Wind. Die Gewichtszunahme bleibt verschmerzbar – mit 1,28 Kilogramm ist das Wind U100 immer noch absolut mitnahmetauglich. Und Tastatur und Display spielen ohnehin in der Netbook-Spitzenklasse. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/MSI-WIND-U100-1616XP-schwarz_p__23822469_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Asus Eee PC 1000H
Platz 3: Der Eee PC mit 10,2-Zoll-Display macht viele Mängel der Vorgänger wett - er hat ein helles Display, das man auch draußen nutzen kann, eine große, tipptaugliche Tastatur und viel Speicherplatz. Außerdem bringt er einen 6-Zellen-Akku mit. Das macht ihn allerdings unverhältnismäßig schwer für ein Netbook - er wiegt 1,42 Kilogramm. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-EEE-PC-1000H-schwarz_p__23745704_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Medion Akoya Mini Netbook E1210
Platz 4: Das Aldi-Netbook hat eine schnellschreibtaugliche Tastatur, ein helles, outdoor-taugliches Display und üppig Festplattenplatz. Allerdings ist auch der Medion-Mini nicht perfekt: Die Akkulaufzeit ist schlichtweg enttäuschend für ein Gerät, das man hauptsächlich fern der Steckdose nutzen will. Das Medion Akoya Mini Netbook E1210 ist übrigens baugeich zum MSI Wind U100, das zusätzlich Bluetooth an Bord hat. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/search.do?userQuery=1&searchText=Medion+Akoya+Mini+Netbook+E1210+&categoryId=8302&x=18&y=11" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Asus Eee PC 901
Platz 5: Im dritten Modell des Eee PC sitzt erstmals der sparsame Intel Atom-Prozessor und ein großer 6-Zellen-Akku: ein ideales Gespann für lange Laufzeit. Perfekt ist er aber nicht: Das Display ist für draußen nicht hell genug und auch in Innenräumen wünscht man sich mehr Leuchtkraft. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig – schnelles Tippen fällt damit schwer. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-901_p__23736775_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Dell Inspiron Mini 9
Platz 6: Das durchdachte Design des Dell-Netbooks überzeugt – bei ihm nerven weder ein drehender Lüfter noch eine rotierende Festplatte. Auch die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl - trotz der vielen verkleinerten Tasten anfreunden kann. Mit rund einem Kilogramm hat es ein ideales Netbook-Gewicht – die Akkulaufzeit ist aber nur Mittelmaß. Apropos Größe: Die Flash-Platte ist mit 16 GB recht klein. Auch das spiegelnde Display gehört nicht zu den Stärken des Dell-Netbooks. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/DELL-Inspiron-Mini9_p__23822467_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Toshiba NB100-11J
Platz 7: Das Toshiba NB100-11J bietet solide Netbook-Standardkost – dafür kostet es aber zu viel. Denn es gibt günstigere Netbooks mit umfangreicherer Ausstattung, längerer Akkulaufzeit, besserem Display und größerer Tastatur. Ein großer Vorteil des NB100-11J ist sein geringes Gewicht – allerdings nur, wenn man das recht schwere Netzteil unterwegs nicht mitnimmt. - Fujitsu-Siemens Amilo Mini Ui 3520
Platz 8: Das Netbook von Fujitsu-Siemens machte im Test einen guten Eindruck, konnte aber nicht rundum überzeugen. Akkulaufzeit und Ausstattung sind okay, das Display ist sehr gut. Für ein 8,9-Zoll-Netbook ist das Amilo aber vergleichsweise schwer und die Tastatur mit den vielen verkleinerten Tasten ist nicht für schnelles Schreiben gemacht. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/Fujitsu-Siemens-Amilo-Mini-Ui-3520_p__23711173_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - HP Mini Note 2133
Platz 9: Den hohen Preis kann das nur durch seine sehr stabile Verarbeitung und die exzellente Tastatur rechtfertigen – in beiden Kriterien schneidet es deutlich besser ab als die anderen Netbooks. Außerdem bietet derzeit sonst kein Netbook Vista Business und ein Display mit einer so hohen Auflösung. Bei Tempo, Gewicht und Akkulaufzeit schneiden aber andere, günstigere Mini-Notebooks sehr viel besser ab. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/HP-MINI-NOTE-2133-FU351EA_p__23728739_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a> - Asus Eee PC 701 4Gjpg
Platz 10: Der Ur-Vater (oder die -Mutter?) der Netbooks bietet sich heute noch als Schnäppchen an - man bekommt ihn schon für rund 200 Euro. Neben dem Preis ist auch sein geringes Gewicht ziemlich konkurrenzlos. In allen anderen Disziplinen - Ausstattung, Rechenleistung, Display- und Tastaturqualität - kann er mit aktuellen Netbooks nicht mehr mithalten. <br /><br /><a href="http://preisvergleich.computerwoche.de/ASUS-Eeepc-4G_p__23736772_c__1017.prd" target="_blank">Zum Preisvergleich</a>
Beflügelt vom Erfolg der Netbooks experimentieren die Hersteller mit verschiedensten Formaten, um ihren Geschäften neue Impulse zu geben. Damit verschwimmen auch zunehmend die Grenzen zwischen den verschiedenen Geräteformaten. Erst vor kurzem haben Hersteller mit dem Smartbook eine Mischung aus Notebook und Smartphone vorgestellt. Diese Rechner sind noch kleiner als Netbooks und vereinen Handy-, Internet sowie grundlegende Computing-Funktionen in einem mobilen Endgerät. Auch die Lücke zwischen Net- und Notebook schließt sich. Ultrakompakte Mobilrechner mit Display-Größen zwischen 11 und 13 Zoll sollen jene Kunden ködern, denen die Leistung und Format der Netbooks nicht ausreicht. Kostete die exklusive Notebook-Lightklasse in der Vergangenheit in aller Regel weit über 1000 Euro, haben neue Plattformen von AMD und Intel die dünnen und kompakten Rechenbegleiter erschwinglich gemacht. Mittlerweile bekommt man einen Rechner dieses Formats für Preise zwischen 500 und 600 Euro. Gartner-Analystin Escherich sieht die neue Ultrakompakt-Klasse durchaus als viel versprechenden Hoffnungsträger für die Branche. Allerdings dürften sich die Hersteller dieses Segment nicht in einem Preiskampf kaputt machen: "Sie müssen der Versuchung widerstehen, die Preise zu senken."