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War Wurm Nyxem ein Blindgänger?

06.02.2006
Experten sind sich uneins, ob die Gefahr überschätzt wurde.

Der von vielen für den 3. Februar befürchtete große Knall ist ausgeblieben. Nyxem alias Blackmal alias Kamasutra scheint sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben: Die Meldungen über von dem Wurm gelöschte Dateien blieben überschaubar. So berichten beispielsweise die Experten von Securiteam von einigen "unglücklichen Beispielen" von Datenverlusten, die in den Kommentaren ihrer Blogs dokumentiert seien. Beim Antivirenspezialist F-Secure ist die Rede von "einigen vereinzelten Support-Anrufen von Heimanwendern".

Die Branche ist gespalten: Waren die Warnungen über den Wurm übertrieben? Ein Symantec-Sprecher erklärt, sein Unternehmen habe von vornherein keine besonders große Gefahr in Nyxem gesehen. Ähnlich schätzten die Experten bei McAfee und Trend Micro die Lage ein, die ebenfalls nur von einer niedrigen bis mittleren Bedrohung ausgingen.

In der geringen Zahl an Schadensmeldungen sehen andere Sicherheitsexperten jedoch eher ein Zeichen, dass die Anwender die Warnungen ernst genommen und ihre PCs rechtzeitig desinfiziert haben. Die Antivirenspezialisten von F-Secure halten es zudem für möglich, dass der Knall deswegen ausblieb, weil viele Privatanwender ihre Rechner am vergangenen Freitag nicht anschalteten. Es sei nicht auszuschließen, dass der volle Umfang der durch Nyxem verursachten Schäden erst in einigen Tagen zu erkennen sei. (ave)