Der Führungstipp

Wann unter Unternehmern die Freundschaft aufhört

31.08.2010
"Ein Bekannter, mit dem ich im Chor singe, hat mich gebeten, ein neues IT-System in seinem Betrieb aufzubauen. Trotz meines sehr guten Angebots versucht mein Gesangsbruder, den Preis weiter zu drücken - unter Hinweis auf unsere Freundschaft. Wie vermittle ich ihm, dass ich ihm nicht weiter entgegenkommen kann und will?"

Rainer Flake, Geschäftsführer WSFB-Beratergruppe, Wiesbaden: "Ganz einfach: Sagen Sie ihm, dass auch Sie ein Unternehmer sind, der darauf achten muss, dass er seine Mitarbeiter bezahlen kann und etwas zu beißen hat. Erklären Sie ihm, dass Ihre Leistung ebenso wie seine Leistung ihren Preis hat. Sagen Sie ihm auch, dass Sie ihn gerne nach dem Chor zu einem Bier einladen, aber ansonsten gilt: Bier ist Bier, und Schnaps ist Schnaps.

Rainer Flake, WSFB: "Eine gute Freundschaft ist kein Grund, um den Preis immer weiter zu drücken."
Rainer Flake, WSFB: "Eine gute Freundschaft ist kein Grund, um den Preis immer weiter zu drücken."

Wenn er das nicht einsieht, sagen Sie ihm einfach, dass Sie den Auftrag nicht haben möchten. Und überreichen Sie ihm zugleich die Adresse eines Mitbewerbers. Doch seien Sie gewiss: Spätestens wenn er sich bei diesem nach dessen Preis erkundigt hat, wird er Sie abends beim Bier zur Seite nehmen und sagen: "Franz, kannst Du nicht doch ...." Denn weil er Sie kennt, weiß er auch, dass Sie ihm eine gute Arbeit abliefern. Und die hat eben ihren Preis. Das sollte Ihr Bekannter als Unternehmer wissen."

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