Wann kommen welche Web-Services?

20.10.2004
Soap und WSDL werden bereits produktiv genutzt.

Die Analysten der Gartner Group versuchten zu ermitteln, wie weit einige Web-Service-Standards auf dem Weg vom ersten Hype zur produktiven Nutzung gelangt sind. Erwartungsgemäß befinden sich ältere Technologien bereits auf dem "Plateau der Produktivität". Dazu zählen der Simple Object Access Protocol (Soap) und die Web Services Description Language (WSDL), auch wenn Letztere nicht als Standard verabschiedet wurde. Diese Positionierung auf dem "Hype Cycle" für 2004 verdankt sie der geschätzten Verbreitung in 15 Prozent der Unternehmen. Als dritte der ursprünglichen Basisstandards weist die Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) einen Rückstand bei der produktiven Nutzung auf. Dies mag daran liegen, dass die Technologie ursprünglich nur für gehostete Installationen gedacht war und erst mit der Version 3 für den dezentralen Einsatz in Unternehmen geöffnet wurde.

Erst auf der aufsteigenden Hype-Kurve ist die Web-Services Interoperability (WS-I) angesiedelt, obwohl das Basic Profile von vielen großen Herstellern schon implementiert wurde beispielsweise in allen mit J2EE 1.4 kompatiblen Servern. Bereits auf der Hype-Talfahrt befinden sich hingegen Web-Services for Remote Portlets (WSRP), die vor einem Jahr bei Oasis als Standard verabschiedet wurden.

Abseits des Basisstandards

Ihre Marktdurchdringung schätzt Gartner auf ein bis fünf Prozent. Eine Reihe anderer Technologien erhalten einen hohen Hype-Faktor zugesprochen, obwohl sie längst nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten wie die Basisstandards. Dazu zählen Rich Web Services Client und Web-Services-Enabled Business Models. Beide werden allerdings laut Gartner noch fünf bis zehn Jahre benötigen, um auf dem Plateau der Produktivität anzukommen. Interessanterweise sollen auch die Standards für Web-Services Security noch mindestens zwei Jahre vor sich haben, bis sie laut Gartner als ausgereifte Technologien gelten und das, obwohl sie für viele kritische Anwendungen unverzichtbar sind. (ws)