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Wallop: Microsoft steigt ins Social Networking ein

26.04.2006
Microsoft hat auf Basis im Konzern entwickelter Technik ein Gemeinschaftsunternehmen für Social Networking gegründet.

Die Zwölf-Mann-Firma Wallop wird gemeinsam von Microsoft und der Wagniskapitalfirma Bay Partners finanziert. Sie entwickelt eine Website, die in Wettbewerb mit Angeboten wie MySpace (News Corp.), FaceBook oder Friendster treten soll. Wallop ist der erste Spin-off, der aus Microsofts im Mai vergangenen Jahres gestartetem Programm "IP Ventures" hervorgeht. Dabei sucht Microsoft nach Technik und Patenten mit kommerziellem Wert. Diese kann es in Lizenz geben oder in-house neue Firmen gründen.

Wallop startete in Microsoft-Liegenschaften, sitzt inzwischen aber im kalifornischen San Jose. Sein Service basiert auf Technik, die Microsoft bereits 1999 entwickelt hatte. Details sind bislang kaum bekannt, rund 200.000 Microsoftler testen den Dienst laut "Wall Street Journal" aber bereits intern.

An die Spitze von Wallop hat Microsoft einen früheren Angestellten Karl Jacob (38) gestellt. Der Serien-Entrepreneur war im vergangenen Jahr bei Cloudmark ausgestiegen, das Anti-Spam-Lösungen offeriert. Bei Microsoft hatte er einen Produktbereich geleitet, nachdem die Redmonder 1996 eine seiner früheren Firmen, DimensionX, übernommen hatten. 1999 wechselte er dann als so genannter Entrepreneur-in-Residence zur Venture-Capital-Firma Benchmark Capital.

"Das Geschäft mit Unternehmenssoftware ist sehr interessant", kommentierte Jacob seinen letzten Job bei Cloudmark. "Aber mit dem Consumer-Bereich kehre ich wirklich zu meinen Wurzeln zurück." Durch die zunehmende Verbreitung breitbandiger Netzzugänge hätten es Firmen in diesem Bereich leichter als jemals zuvor: "Wir stehen am Beginn dessen, was wir als Social-Networking-Revolution ansehen." (tc)