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Wal-Mart bindet Lieferanten über IP-EDI an

16.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-basierte Supermarkt-Konzern Wal-Mart Stores Inc. hat sich zur Anbindung seiner nationalen und internationalen Zulieferer für ein IP-basiertes Protokoll für den Austausch von Daten entschieden. Der Einsatz von Electronic Data Interchange - Internet Integration Applicability Statement 2 (EDIINT AS2) soll für beide Seiten unter anderem die Kosten senken. Softwareseitig hat sich Wal-Mart für die "Commerce Suite" von iSoft entschieden. Diese unterstützt das von der IETF im vergangenen Jahr verabschiedete EDIINT-AS2-Protokoll.

Für die Lieferanten entfällt damit aus Sicht von Wal-Mart die Notwendigkeit eines VAN (Value Added Network). ISoft bietet den Zulieferern nach Angaben von CEO (Chief Executive Officer) Christian Putnam für 300 Dollar Wartungsgebühr per annum eine Client-Installation. Alternativ könne aber auch jeder andere AS2-Client zum Einsatz kommen, so Putnam weiter. In jedem Falle sei man künftig bei der Abwicklung von Transaktion nicht mehr abhängig von Dial-up-Modems.

Giga-Analyst Ken Vollmer geht allerdings davon aus, dass zumindest für Lieferanten mit vielen Verbindungen zu Walmart ein VAN mehr Sinn machen würde. AS2 und andere EDIINT-Ansätze hätten sich keineswegs so erfolgreich entwickelt wie gedacht. Sie machten erst rund zehn Prozent des weltweiten EDI-Traffic aus, nachdem noch vor drei Jahren ein Anteil von 40 Prozent prognostiziert worden war. Vollmer begründet dies unter anderem damit, dass EDIINT nicht gut genug skaliere. (tc)