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Wagniskapitalgeber bleibt auf Millionen-Fonds sitzen

06.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wenig erfolgreich startete der Risikokapitalgeber Benchmark Capital, der im letzten Jahr einen 750 Millionen Dollar schweren Investitions-Fonds für europäische Gründerunternehmen eingerichtet hatte. Nach 15 Monaten führt der Venture Capitalist erst fünf Startups in seinem Portfolio, darunter den deutschen Chip-Designer Xignal, den Benchmark diese Woche mit sieben Millionen Dollar förderte. Der größte Teil des Geldes bleibt nach wie vor unangetastet - und das wird wohl noch länger so sein. Statt mit zwei Jahren rechnet der ehemalige Förderer von Ebay und dem gescheiterten Online-Lebensmittelhändler Webvan jetzt mit vier bis fünf Jahren Suche, um die Summe vorteilhaft investieren zu können.

Der Fall Benchmark ist kein Einzelschicksal: In den vergangenen zwei Jahren wurden Fonds in Rekordhöhe aufgesetzt mit dem primären Ziel, den Internet-, Hightech- und TK-Markt weiter anzukurbeln. Nach Angaben der europäischen Venture-Capital-Vereinigung EVCA belaufen sich allein europäischen Fonds auf eine Kapitalisierung von 42,67 Milliarden Dollar. Doch nach der Dotcom-Pleite und der Flaute auf dem TK-Markt wurde bisher nur ein kleiner Teil des Geldes investiert. Benchmark-Partner Eric Archambeau ist aber nach wie vor zuversichtlich. Nachdem Ende 2000 und Anfang diesen Jahres die meisten jungen Unternehmer wenig Innovationskraft gezeigt hätten, rechne er in den kommenden Wochen und Monaten wieder mit guten Investitionschancen. Archambeau will seine Aufmerksamkeit vor allem Startups widmen, die sich auf Unternehmenssoftware spezialisiert haben oder mobile Technologien entwickeln.