Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht Studie

Wachstum im TK-Markt wird durch Bürokratie behindert

18.06.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Entwicklung des deutschen Kommunikationsmarktes wird durch die Regulierungsstrukturen behindert. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegebene Studie der Unternehmensberatung Booz Allen & Hamilton.

Der zusammenwachsende Markt für Fernsehen, Internet, Radio und Telefonie kann in den kommenden Jahren um 30 Prozent expandieren. Voraussetzung dafür ist der Studie zufolge die Vereinfachung der Aufsicht für Medien und Telekommunikation. Zur Zeit ist diese Kompetenz hierzulande auf 18 Behörden aufgeteilt. Daß es auch anders geht, zeigen Länder wie Kanada oder Großbritannien, wo lediglich vier Institutionen mit diesen Aufgaben betraut sind.

Allein das Übertragen von Fernsehen, Internet und Telefonie über das digitalisierte Breitbandkabel könne sich - eine ungehinderte Entwicklung vorausgesetzt - bis zum Jahr 2006 zu einem 30 Milliarden Mark umfassenden Markt entwickeln. Bei Online- und Internet-Diensten sagt die Studie ein Marktvolumen von sechs bis acht Milliarden Mark für das Jahr 2002 voraus.

Die jetzige Regulierungssituation begünstige allerdings etablierte Anbieter und erschwere den Einstieg neuer Player. Die Bertelsmann-Stiftung sieht darin einen Standortnachteil gegenüber dem Ausland und spricht sich daher für eine Zusammenführung der deutschen Aufsichtsbehörden für Medien und Telekommunikation aus. Konkrete Vorschläge dazu hat die Stiftung auf einem Symposium am 31. Mai dieses Jahres unterbreitet, berichtet der Online-Nachrichtendienst "News Aktuell". Unter http://www.stiftung.bertelsmann. de/publika/download/medien.htm steht besagte Studie mit dem Titel "Aufsicht auf dem Prüfstand" kostenlos zur Verfügung.