Wachstum im Servermarkt und fast keine Verlierer

24.08.2007
Das IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner verzeichnete im Vierteljahr April bis Juni 2007 im weltweiten Server-Markt ein Stückzahlenwachstum von 2,7 Prozent, beim Umsatz eine Zunahme von 5,1 Prozent. Bei Betrachtung der einzelne Anbieter gibt es im zweiten Quartal 2007 fast keine Verlierer.

Laut Gartner stiegen die weltweiten Auslieferungen im Servermarkt um 2,7 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr. Der Umsatz stieg währenddessen um 5,1 Prozent im Vergleich zu 2006. Der Markt erreichte im zweiten Quartal ein Volumen von 13 Milliarden US-Dollar. Insgesamt verkauften die Server-Anbieter knapp über zwei Millionen Maschinen.

Weltweit konnte IBM in punkto Umsatz die Spitzenstellung vor Hewlett-Packard (HP) und Sun mit einem Marktanteil von 29,8 Prozent behaupten. In Europa, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika (Emea) allerdings liegt HP mit einem Umsatz-Marktanteil von 33,7 Prozent vor IBM und Sun auf dem ersten Platz.

Bei den Stückzahlen verkehrt sich die Server-Welt

Geht es hingegen um die Zahl ausgelieferter Server, punktet HP sowohl weltweit als auch in Emea als Nummer eins. HPs globaler Marktanteil bei den Stückzahlen ist dabei satt: Mit 31,5 Prozent liegt das Unternehmen weit vor dem Zweitplatzierten Dell, der immerhin noch auf 22,5 Prozent kommt. Die Lücke zum Dritten, der IBM, ist dann ebenfalls erheblich: 14,3 Prozent Marktanteil weist Big Blue auf. Die Diskrepanz zwischen der Spitzenposition IBMs in Bezug auf Umsatzerlöse und dem dritten Rang bei der Zahl ausgelieferter Server ist wesentlich auf die vergleichsweise sehr hohen Preise beispielsweise für die erfolgreichen Mainframes der System-z-Serie zurückzuführen.

HP (17,1 Prozent), Dell (7,3 Prozent) und Fujitsu-Siemens (14,4 Prozent) konnten ihren weltweiten Marktanteil bei Stückzahlen kräftig erhöhen. IBM (minus 6,5 Prozent) und Sun (minus 11,4 Prozent) hingegen verloren ziemlich deutlich.

In Europa beim Umsatz keine Havarien

In Emea konnten alle fünf Hersteller ihre Umsatzanteile steigern. Während Sun allerdings lediglich um 0,9 Prozent wuchs, legten Dell (17,2 Prozent) und HP (12,6 Prozent) spürbar zu.

Anders bei der Stückzahlen-Betrachtung. Hier brachen die Marktanteile von IBM (minus 7,9 Prozent) und von Sun (minus zwölf Prozent) doch recht erheblich ein.

Sowohl beim Umsatz (33,7 Prozent) als auch stückzahlenmäßig ist HP in EMEA die Nummer eins. Bei der Zahl verkaufter Systeme liegt HP mit 40,5 Prozent weit vor dem Zweiten, Dell (17,9 Prozent) und dem Drittplatzierten IBM (14,8 Prozent).

Gartner rechnet bei seinen Server-Marktzahlen alle Plattformen zusammen. Hierzu gehören die x86- und x64-basierenden Wintel-Maschinen genauso wie mit RISC-Prozessoren arbeitende Rechner und die herstellereigenen Plattformen wie etwa IBMs Mainframes der System-z-Linie.

IDC weist ähnliche Zahlen aus

Die Zahlen der Marktforscher von IDC für den Servermarkt in Emea weisen ähnliche Ergebnisse beim Umsatz aus wie die von Gartner. Auch bei IDC lautet die Reihenfolge HP, IBM, Sun, Dell und Fujitsu-Siemens. Das gleiche gilt für das Wachstum der großen Fünf. Laut IDC ist Dell in punkto Umsatzmarktanteil mit 21 Prozent noch stärker gewachsen als bei Gartner. Im Prinzip ähneln sich die Auswertungen beider Marktforschungsunternehmen aber.

In Deutschland wuchs der Servermarkt nach IDC-Erkenntnissen umsatzmäßig um acht Prozent auf 805 Millionen Dollar. Damit hielt der gesunde Trend des ersten Quartals 2007 an. Insgesamt wurden hierzulande zwischen April und Juni 89.000 Server verkauft.

Spitzenreiter in Deutschland ist IBM mit einem Marktanteil von 33 Prozent bei der Umsatzberechnung. Allerdings büßte Big Blue drei Prozent Marktanteil ein – übrigens der einzigste Verlust aller Top-5-Kandidaten in Deutschland. HP folgt auf Rang zwei (23 Prozent), Lokalmatador Fujitsu-Siemens (19 Prozent) kommt ebenfalls auf's Treppchen. Sun (15 Prozent) und Dell (fünf Prozent) folgen. (jm)