Konzerneigene Zuliefererplattform bindet 5500 Lieferanten an den Autobauer

VW spart Millionen mit Einkaufsportal

30.11.2001
WOLFSBURG (rg) - Der VW-Konzern hat mit seinem Nein zur Teilnahme an der von Daimler-Chrysler, General Motors und Ford gegründeten Internet-Plattform "Covisint" vielerorts Verwunderung ausgelöst. Nun haben die Wolfsburger ein eigenes Portal zur Anbindung von Zulieferern gestartet, das die Investitionen - einen Euro-Betrag in zweistelliger Millionenhöhe - durch Einsparungen bei Prozess- und Materialkosten bereits wieder eingespielt hat.

Unter der Internet-Adresse "vwgroup-supply.com" finden die Zulieferer seit einigen Tagen den gleichnamigen Lieferantenmarktplatz des Automobilherstellers. Er bündelt insgesamt fünf Anwendungen und stellt damit einen wichtigen Meilenstein für VWs Ziel dar, sämtliche Geschäftsprozesse durch Internet-basierende Informationssysteme zu verknüpfen.

Die vorläufige Bilanz der Online-Aktivitäten des Konzerns kann sich durchaus sehen lassen: Laut eigenen Angaben wickelt das Unternehmen bereits 80 Prozent seines gesamten Beschaffungsvolumens von 50 Milliarden Euro über die Supplier-Relationship-Plattform ab. So konnten beispielsweise im Lauf dieses Jahres rund 600 Online-Auktionen im Wert von zwölf Milliarden Euro abgeschlossen werden. Zulieferer, die auch künftig mit den Wolfsburgern Geschäfte machen wollen, haben allerdings wenig Spielraum: "In Zukunft muss ein Lieferant, der mit uns zusammenarbeiten will, marktplatzfähig sein", so Einkaufschef Francesco Garcia Sanz (ausführlicher Bericht Seite 34).