Forschungsprojekt vermittelt EDV-Praxis:

"Vulcan" mit Ausbildungsfirmen

24.10.1986

NÜRNBERG (pi) - Im Rahmen des Forschungsprojekts "Vulcan" entstehen Innerhalb der betriebswirtschaftlichen Institute von fünf Universitäten sogenannte Ausbildungsfirmen, die mit vernetzbaren Arbeitsplatzrechnern System M32 von Triumph-Adler AG (TA) ausgestattet werden. Hier sollen Studierende der Betriebswirtschaftslehre praxisnah die Anwendung der modernen Informationsverarbeitung kennenlernen.

Über das Deutsche Forschungsnetz (DFN) kommunizieren die "Firmen" der Universitäten Würzburg, Hamburg, Essen, Köln und Frankfurt miteinander und wickeln Geschäftsbeziehungen ab. Vulcan wird vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg unter Leitung von Professor Rainer Thome gemeinsam mit TA entwickelt und hat zum Ziel, verschiedene betriebliche Abläufe durch Informationssysteme integrieren.

Das Forschungsvorhaben ist Teil des vom Bundesministerium für Forschung und Technologie geförderten Großprojekts "Deutsches Forschungsnetz", mit dem alle Hochschulcomputer unterschiedlicher

Hersteller in der Bundesrepublik und Westberlin zusammengeschlossen werden sollen. Innerhalb des Programms "Vernetzte Arbeitsplatzrechner" spezialisiert sich Vulcan auf den betriebswirtschaftlichen Bereich. Der Wert der Installation beläuft sich auf 1,3 Millionen Mark.

Die fünf in das Programm einbezogenen Universitäten sollen mit drei zusätzlichen Arbeitsplatzrechnern zum bereits vorhandenen M32 lokale Netze aufbauen. Die Vulcan-Projektlaufzeit ist für drei Jahre veranschlagt. Zukünftig soll Vulcan an allen Hochschulen der Bundesrepublik eingeführt werden, die im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre das Fach Wirtschaftsinformatik anbieten.

Die Vernetzung der einzelnen Arbeitsplatzrechner mit dem lokalen Netzwerk "Ergonet" ermöglicht kommerzielle Software unter dem verteilten Betriebssystem "Tanix", einer um die Netzwerkfunktion erweiterten Xenix-Version. Jede Station ist gleichberechtigt und hat Zugriff auf den gesamten Informationsbestand im Netzwerkverbund, was laut Professor Thome für die Durchführung des Projekts besonders vorteilhaft sei.

Die Mehrfunktionalität des Systems M32 erlaubt die Integration unterschiedlicher Funktionen wie kommerzielle Datenverarbeitung, Textverarbeitung, Bürokommunikation und Bürobasisprogramme. So könnten nicht nur strukturierte Aufgaben systemtechnisch unterstützt werden, sondern auch solche, die keinem starren Schema folgen und sich aus verschiedenartigen Teilaufgaben zusammensetzen. Gerade diese Möglichkeit komme den typischen Anforderungen der Geschäftsleitung sowie der Fach- und Führungskräfte entgegen.