Vorwoche: Yahoo - Der Erfolg ist längst schon eingepreist!

03.02.2003
Von Stephan Hornung
Die jüngsten Ergebnisse von Yahoo belegen eindrucksvoll, dass sich auch im Internet Geld verdienen lässt. Obwohl operativ und bilanziell alles im Lot ist, ergibt sich unter anderem wegen der hohen Marktkapitalisierung für die Aktionäre dennoch ein Risikofaktor.

Die Ergebnisse von Yahoo für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2002 belegen eindrucksvoll, dass sich auch im Internet Geld verdienen lässt. Insbesondere die verstärkte Einführung von höherwertigen und kostenpflichtigen Services wie Stellenbörsen, Kontaktanzeigen, aber auch Online-Spiele auf Abonnementbasis brachte dem Unternehmen bereits 2,2 Millionen zahlende Kunden. Bei über 100 Millionen aktiven Yahoo-Nutzern zeigt sich hier auch noch ein hohes zukünftiges Potenzial.

Da sich auch bei den Einnahmen aus Online-Werbung ein Zuwachs ergab und hier vieles auf eine Stabilisierung der Budgets für diese Form der Werbung hindeutet, dürfte Yahoo nachhaltig den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft haben. So betrug der Gewinn im vergangenen Jahr 42,9 Millionen Dollar bei 953 Millionen Dollar Umsatz. Dies ist umso beachtlicher, da im ersten Quartal 2002 noch ein Verlust von 53,6 Millionen anfiel. Im vierten Quartal betrug die Nettomarge bereits beachtliche 16 Prozent - und diese dürfte mit wachsenden Umsätzen sogar noch steigerungsfähig sein. Auch die Bilanz überzeugt mit liquiden Mitteln von fast 800 Millionen Dollar und einer Eigenkapitalquote von 80 Prozent. Die starke Bilanz kann Yahoo auch zu günstigen Übernahmen nutzen, wie die geplante Akquisition von Inktomi für 235 Millionen Dollar in bar bereits dokumentiert hat.

Operativ und bilanziell ist damit alles im Lot, für die Aktionäre ergibt sich dennoch ein Risikofaktor. Die Marktkapitalisierung von über zehn Milliarden Dollar entspricht dem zehnfachen Jahresumsatz und ist auch durch hohe Gewinnmargen und -steigerung nicht zu rechtfertigen. Ferner verwässern die Mitarbeiteroptionen den Gewinn je Aktie signifikant, weil diese Ausgaben derzeit beim Ergebnis noch nicht berücksichtigt sind.

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