Windows Server 2012

ERP lieber Private

Vorurteile gegen Public Cloud kaum totzukriegen

24.04.2013
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Längst überholte Bedenken etwa hinsichtlich Ausfällen bremsen immer noch die Migration von Daten in die Public Cloud. Unnötigerweise, meint die Everest Group.
Foto: IDC

Die Beliebtheit der Private Cloud ist weiter ungebrochen. Das ist die positive Botschaft einer Umfrage der Everest Group. Die negative Nachricht ergibt sich beinahe zwangsläufig im Umkehrschluss. Trotz bekanntlich steigender Nutzung von Services aus der Public Cloud auch im geschäftlichen Bereich sind die alten Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Datenschutz und Integration offenbar weiterhin verbreitet. In übertriebenem Maße übrigens, wie die Analysten bemerken.

Everest befragte für die Studie „Enterprise Cloud Adoption Survey 2013“ mehr als 300 Teilnehmer, jeweils zu etwa einem Drittel Anwender, Anbieter und Berater. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Finance-Anwendungen und Enterprise Resource Planning (ERP) in die Private Cloud auslagern würden, das schon tun oder planen. 60 Prozent sehen auch für E-Mail und andere Collaboration-Tools die Private Cloud als geeigneten Ort. Für die Public Cloud nimmt das jeweils nur eine Minderheit an.

Nach Einschätzung der Everest Group verhindern teilweise längst überholte Vorurteile, dass weitere Workloads in die Public Cloud migriert werden. „Wir fragen uns schon, ob die Anwender die mit der Nutzung der Public Cloud verbundenen Herausforderungen überschätzen“, heißt es in der Studie. Die Analysten weisen darauf hin, dass temporäre Ausfälle in der Public Cloud breit in den Medien thematisiert werden. Das schürt offenbar Ängste. Diese seltenen Vorfälle würde aber nicht den üblichen Ausfallraten hauseigener IT gegenübergestellt, moniert Everest. Einen Tipp haben die Analysten auch noch für die Anbieter parat: Diese sollten statt lediglich ihre Preise zu kommunizieren stärker herausarbeiten, inwieweit ihre Angebote die Gesamtbetriebskosten senken können.