Banken zahlen besser als der Durchschnitt
Peter Roßbach, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management, einer privaten Hochschule, prognostiziert der Finanzbranche eine neue Outsourcing-Welle. Informatiker werden weiterhin gebraucht, sie werden allerdings eher für Dienstleister arbeiten als direkt für die Banken.
CW: Wie schätzen Sie die Jobchancen von Informatikern in der Finanzbranche ein?
ROSSBACH: Reine Informatiker werden weniger werden, Wirtschaftsinformatiker mehr. Dieser gegenläufige Trend kommt durch die zunehmende Auslagerung des reinen Rechnerbetriebs, und für den sorgen üblicherweise Informatiker. Das bedeutet: Deren Arbeitgeber werden meist spezielle IT-Dienstleister sein. Die Lücke zwischen IT und Geschäftsprozessen schließen immer häufiger Wirtschaftsinformatiker. Diese Lücke ist groß, wird aber dank der vielen Wirtschaftsinformatiker, die in Ausbildung sind, kleiner.
CW: Meinen Sie, dass in nächster Zeit eine neue Outsourcing-Welle über die Banken schwappen wird?
ROSSBACH: Ja. Das liegt vor allem daran, dass sich Techniken wie Cloud Computing zuverlässig weiterentwickeln, mit denen sich Outsourcing betreiben lässt.
CW: Welchen weiteren Herausforderungen muss sich die Banken-IT stellen?
ROSSBACH: Sicherheit und Regulierungsvorschriften sind wichtige Themen. Compliance-Regeln in die IT-Systeme einzubauen ist sehr komplex, mitunter schwierig. Unterschiedliche Vertriebskanäle wie mobile Lösungen müssen mit anderen verbunden werden, und im Wertpapierhandel müssen die Systeme extrem schnell reagieren. Zudem arbeiten Banken oft mit alten Systemen, die abgelöst werden müssen, bevor sie zu Zeitbomben werden.
CW: Welche Art von IT-Systemen verwenden Banken?
ROSSBACH: Sie setzen alles ein. Aktuell sind das mobile Lösungen, historisch Großrechnertechnologie, die immer noch einen hohen Stellenwert hat, weil sie bei millionenfachen Buchungen unschlagbar zuverlässig ist. Doch die Finanzinstitute wechseln auf Standardsoftware und gehen deshalb softwarebedingt vom Großrechner weg.
CW: Sagen Sie dem Mainframe damit wieder einmal sein Ende voraus?
ROSSBACH: Sicher nicht, der Großrechner wird noch lange Zeit seine Bedeutung haben, allerdings sinkt sie.
CW: Wie beurteilen Sie Einkommen und Karrierechancen von Informatikern in der Finanzbranche im Vergleich zu anderen Branchen?
ROSSBACH: Karrieren sind immer abhängig vom Qualifikationsniveau, und Banken zahlen noch immer besser als der Durchschnitt aller Branchen. Das Einstiegsgehalt für junge Informatiker in der Finanzbranche liegt durchschnittlich bei 45.000 Euro im Jahr.
- Die Verdienstchancen für Hochschulabsolventen...
untersuchte die Personalvermittlung Alma Mater auch 2012. Für ihre Gehaltsstudie hat sie über 1000 Arbeitgeber befragt und über 6.300 Gahaltsdaten von akadamischen Nachwuchskräften ausgewertet. - Besonders die Fahrzeugindustrie...
bietet dem akademischen Nachwuchs beste Verdienstperspektiven: Dort steigen Hochschulabsolventen mit durchschnittlich 46.000 Euro im Jahr ein. - Auch der Maschinenbau...
zahlt überdurchschnittlich, und zwar im Schnitt 45.000 Euro im Jahr für Hochschulabsolventen. Ein einenso hohes Gehalt winkt in der Elektrotechnikindustrie. - Im Öffentlichen Dienst...
...ist der Verhandlungsspielraum durch die strikte Bindung an Tarifverträge gering. Hier beginnen IT-Absolventen mit knapp 38.000 Euro im Jahr. Auch die Art der Hochschule ( Universität oder Fachhochschule) beeinflusst die Höhe des Gehalts. - Die Medien....
...sind bei vielen Absolventen beliebt, gehören aber zu den Branchen, die Berufseinsteiger am schlechtesten vergüten. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei 33.000 Euro im jahr, Trainees erhalten sogar nur 25.000 Euro. - Auch die Tourismusindustrie...
..gehört zu den Flopbranchen in Sachen Einstiegsgehälter: 26.000 Euro erhält ein Hochschulabsolvent im Marketing, als Trainee sind es sogar nur 10.000 Euro. - In Niedersachsen, hier die Autostadt Wolfsburg,...
können Hochschulabsolventen ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von über 42.000 Euro erwarten. Das liegt auch daran, dass hier große Konzerne wie VW angesiedelt sind, die sehr gut zahlen. - Auch Schleswig-Hostein, hier das Holstentor in Lübeck,...
kommt in der Alma Mater-Studie gut weg. Auch hier liegt das Einstiegsgehalt über 42.000 Euro. Kommentar: In dieser Region haben viele große Firmen mitgemacht, die besser bezahlen als kleinere Betriebe. - Gut lachen haben Berufseinsteiger auch in Bayern..
...hier gibt es nicht nur viele Jobs, sondern auch ein Einstiegsgehalt von 42.613 Euro. Masterabsolventen werden in Bayern... - ..und Baden-Württemberg...
am besten bezahlt. Im Ländle kommen Masterabsolventen auf knapp 44.000 Euro und überrunden damit sogar die Diplomierten. - In Frankfurt am Main....
werden Absolventen mit Master und Diplom auch sehr gut bezahlt, und zwar mit durchschnittlich 42.600 Euro. - In Bremen....
sind diese Abschlüsse dagegen nur gut 40.000 Euro wert. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Regionen nicht mehr so groß wie früher. - Mit einem Masterabschluss....
verdienen Hochschulabsolventen im Schnitt 2000 Euro mehr als mit einem Bachelor. 38 Prozent der befragten Firmen suchen vermehrt nach Masterabsolventen. - Das Diplom...
...ist trotz Bologna-Reform immer noch gefragt und mit durchschnittlich knapp 41.000 Euro fast so gut vergütet wie ein Master-Abschluss (41.311 Eur0).. - Ein Praktikum...
ist in einigen Firmen immer noch unbezahlt, aber im Schnitt gibt 605 Euro im Monat für Praktikanten und 675 Euro im Monat für eine Abschlussarbeit. - Große Unternehmen....
zahlen besser. das Einstiegsgehalt in Konzernen liegt im Schnitt bei über 44.000 Euro im Jahr. - In kleinen Firmen....
können Einsteiger nur etwa 36.000 Euro erwarten. - Hochschulabsolventen...
...sind auch in Zukunft weiter gesucht. Vor allem Absolventen mit Bachelor, Master oder Diplom sind begehrt.
Teaserbild: Deutsche Bank