EDV-Ausbildung:

Vorschlag: Selbsthilfe im Verbund

15.08.1980

BIRSFELDEN (sg) - Für Software- und Systemhäuser sind die Auswirkungen der nun schon chronisch zu nennenden Personalknappheit im EDV-Sektor insofern außerordentlich problematisch, als von der Bewältigung dieses Problems mehr oder weniger die Existenz und die Entwicklung dieser vorwiegend von Manpower lebenden Unternehmen abhängt. Wenig Personal ist hier nämlich gleichzusetzen mit wenig Umsatz.

Ohne Aussicht darauf, daß sich hierzulande alsbald die Situation am EDV-Personal-Markt entscheidend verändert, versuchen die betroffenen Firmen zunehmend auf eigene Faust auszubilden; und dann zumeist, wie jetzt wieder die Wenger Weber Balmer Informatik AG - ein stark auf RPG-Anwendungen hin ausgerichtetes Softwarehaus - ohne jede Koordination mit anderen Firmen.

Um hier nicht mißverstanden zu werden, sei gesagt, daß das Ausbildungsprogramm tip-top ist. Auch sollen die Bemühungen, bei allem Eigennutz, der dahintersteckt, nicht abgewertet werden. Nur: Warum ist das eine Einzelaktion? Schließlich ist doch die WWB Informatik AG auch ein Mitglied im GES, der Gesellschaft Schweizerischer EDV-Beratungsunternehmen und Software-Hersteller, und da sollte es doch möglich sein, zusammen mit anderen, die ja die gleichen Probleme der Personal-Rekrutierung kennen, eine zentrale Ausbildung zu betreiben.

Ökonomischer, und im Endeffekt wohl kaum weniger wirksam als die Ausbildung auf eigene Faust, wäre ein solches Unterfangen mit Sicherheit. Und was die Breitenwirkung anginge, einschließlich des Renommees für die GES, dürfte ebenfalls einiges mehr dabei herausschauen. Fragt sich nur, wie lange die Firmen wohl noch zuwarten möchten.