Microsoft veröffentlicht zweite Betaversion

Vorschau auf SQL Server 2005

06.08.2004

Vier Jahre nach der Vorstellung von SQL Server 2000 können sich 500 000 Anwender am Test des Nachfolgers beteiligen, der unter dem Codenamen "Yukon" entwickelt wurde. Den ursprünglich zum Ende dieses Jahres angepeilten Termin einer Freigabe von SQL Server 2005 hat Microsoft schon verschoben. Zu diesem Zeitpunkt soll ein drittes Beta-Release herauskommen. Die neue Datenbank soll im ersten Halbjahr 2005 marktreif sein.

Die Steuerung der 2005er Datenbank erfolgt über ein "Management Studio". Dieses vereint aus SQL Server 2000 bekannte Tools wie den "Enterprise Manager" und den "Query Analyzer" mit neuen Programmen wie "Reporting Services" und "Notification Services". Es unterstützt die Extensible Markup Language (XML) und eine "Mobile Edition" der neuen Datenbank.

Für Entwickler dürfte besonders die zeitgleich geplante Freigabe von "Visual Studio 2005" von Interesse sein, denn die Datenbank ist eng mit der Entwicklungsumgebung verknüpft. Das wird es ermöglichen, Prozeduren nicht nur in SQL zu programmieren, sondern sich dazu auch der Sprache C# und des Frameworks .NET zu bedienen. Weitere Verbesserungen richten sich auf Fähigkeiten zu komplexen Analysen für Business-Intelligence-Aufgaben. So umfasst der kommende SQL Server "ETL"-Tools (Extraction, Transformation and Loading), um Daten aus Transaktionssystemen in vergleichsweise statische Segmente für analytische Zwecke zu transferieren.

Die zweite Betaversion unterstützt nicht nur Intels Itanium-CPU, sondern auch AMDs Opteron-Prozessor im 32- wie im 64-Bit-Modus. Das nächste Beta-Release soll auch mit Intels 64-Bit-Xeon-Erweiterung EMT64T arbeiten. Damit ist klar, dass Microsoft ein Stück vom erodierenden Markt der 64-Bit-Unix-Systeme erobern möchte, der bisher vor allem von Linux angegriffen wird.

Auf der anderen Seite vergisst Microsoft das Kundensegment der kleinen und mittelgroßen Unternehmen nicht: Redmond hat eine "SQL Server 2005 Express Edition" als Nachfolger der "SQL Server 2000 Desktop Engine" angekündigt. Ähnlich wie IBM mit "DB2 Express" wird sie mit einem vorgefertigten Datenbankdesign die Installation und die Administration vereinfachen. (ls)