Vorlaeufige IDC-Zahlen fuer weltweiten Markt 1994 Hewlett-Packard zieht bei den Unix-Verkaeufen an Sun vorbei

13.01.1995

MUENCHEN (CW) - Nach vorlaeufigen Zahlen des Marktforschungsinstitutes International Data Corp. (IDC) hat Hewlett-Packard (HP) im Unix-Markt 1994 die Fuehrungsposition uebernommen und Sun Microsystems auf Platz eins abgeloest.

Bis auf Fujitsu (-1,8 Prozent) und Intergraph (-7,1) trieben alle fuehrenden Unternehmen ihre Umsaetze mit Unix-Systemen teils erheblich in die Hoehe. Die Digital Equipment Corp. (DEC) katapultierte ihre Einnahmen mit Unix-Hardware gar um 71 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar.

HP, Sun und IBM vereinigen allein 45,4 Prozent des gesamten Unix- Marktes auf sich. HP konnte seinen Umsatz mit Unix-Systemen - in diesen Umsatz- und Marktanteilszahlen sind saemtliche Rechner von der Workstation bis zum groessten Mehrprozessor-Server zusammengefasst - von fast 3,6 Milliarden um rund 23,7 Prozent auf zirka 4,4 Milliarden Dollar steigern. Das entspricht einem Marktanteil von 16,4 Prozent.

Hauchduenn ist damit nach den vorlaeufigen IDC-Erkenntnissen der Vorsprung von HP vor Sun Microsystems: Zwar konnte das Unternehmen beim Umsatz ebenfalls um 15 Prozent zulegen, mit knapp unter 4,4 Milliarden Dollar erreichte es damit ein mit dem von HP fast identisches Ergebnis, was sich in einem Marktanteil von 16,3 Prozent ausdrueckt (siehe Grafik Seite 1).

Bereits mit einigem Abstand folgt die IBM auf Platz drei mit einem Marktanteil von 12,7 Prozent. Wie im Fall Digital ist auch bei Big Blue vor allem die Steigerungsrate des Umsatzes interessant: Mit einem Anstieg um 43,2 Prozent von 2,4 auf 3,4 Milliarden Dollar konnten die blauen Mainframer im nicht immer geliebten Segment der Unix-Systeme erheblich zulegen.

1994 ist nach den Ergebnissen der Marktforscher fuer die Unix- Anbieter guenstiger verlaufen als das Vorjahr: Der Markt insgesamt wuchs um 23,5 Prozent auf knapp 27 Milliarden Dollar (1993: rund 21,8 Milliarden Dollar).

Interessant ist auch die Aufteilung, nach der IDC fuer einzelne Produktkategorien unterscheidet. Generell gilt: Mit wenigen, aber erheblich teureren Servern erwirtschaftete die Industrie beileibe nicht den mit den "kleinen" Unix-Maschinen erzielten Umsatz. Glaubt man den IDC-Zahlen, so zeigt der Markterfolg kostenguenstiger Unix-Systeme, dass diese sich gegen die auf PC- Technologie basierenden Server behaupten konnten.

Der Umsatz mit Unix-PC- und Workstation-Modellen wuchs um 20,5 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Sogenannte Small-scale-Systeme hatten am gesamten Unix-Markt einen Anteil von knapp 9,1 Milliarden Dollar. Dies kommt einer Umsatzsteigerung von 29,1 Prozent gleich. IDC versteht unter Small-scale-Systemen solche Rechner, die zwei bis 15 Anwender unterstuetzen und deren durchschnittlicher Systemwert 200 000 Mark betraegt. IDC rechnete die Markangabe Mitte 1994 von der Dollarbasis um und setzte den Kurs bei 1,65 Mark pro Dollar an.

1994 verkaufte die Industrie ferner fuer knapp 4,1 Milliarden Dollar (1993: 3,2 Milliarden Dollar) Medium-scale-Systeme. Diese unterstuetzen nach IDC-Vorstellung zwischen 16 und 128 Arbeitsplaetze und besitzen einen durchschnittlichen Systemwert zwischen 200 000 und zwei Millionen Mark.

Mit Large-scale-Systemen - jeweils oberhalb der Werte von mittleren Unix-Maschinen - setzte die Industrie etwa 1,1 Milliarden Dollar um. Dies sind 300 Millionen Dollar mehr als 1993.