Top100 Smartphones

Vorbild iPhone - Flexibilität ist Trumpf

11.08.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

iPhone-Konkurrenz: Google Android

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Mit Google Android und dem WebOS von Palm halten nun zwei neue Plattformen Einzug, die von Anfang an auf intuitive fingerfreundliche Bedienung hin entwickelt wurden, keine Altlasten mit sich führen und mit zunehmend attraktiverer Hardware kombiniert werden. Als aktuelle Beispiele dafür sind etwa die Google-Handys HTC Hero oder Samsung Galaxy zu nennen. Das hierzulande für das Weihnachtsgeschäft erwartete Palm Pre wurde sogar maßgeblich von einem früheren Apple-Mitarbeiter, dem Ex-iPod-Entwickler Jon Rubinstein, entworfen.

Und während sich Hersteller wie HTC, Toshiba oder Acer anschicken, die Optik und Nutzbarkeit von Windows Mobile mit einer eigenen Oberfläche aufzuwerten, legt Microsoft mit Version 6.5 nun selbst Hand an - eine vorübergehende Maßnahme, bevor das Betriebssystem in der Nachfolgeversion 7 gründlich überholt werden soll. Und auch der Platzhirsch Nokia hat einschneidende Maßnahmen angekündigt, die über eine für Touchscreens angepasste Symbian-Version hinausgehen. So soll auf dem Anfang September vorgestellten Highend-Smartphone N900 die hauseigene Linux-Plattform Maemo laufen, die aktuell noch Internet-Tablets wie das N810 antreibt.

Viele haben virtuelle Marktplätze

Was das Ökosystem an Software und Zusatzdiensten angeht, haben die meisten Apple-Rivalen bereits nachgezogen und eigene virtuelle Marktplätze geöffnet. So gibt es inzwischen neben dem Android Market auch eine Blackberry Appworld und den Ovi Store von Nokia. Mit Windows Mobile 6.5 soll im Herbst auch der Windows Marketplace for Mobile sein Geschäft aufnehmen. Dabei stehen bei den Anbietern nicht nur die direkten Zusatzeinnahmen aus dem Verkauf von Applikationen im Fokus. Nach Darstellung des Deutsche-Bank-Analysten Brian Modoff ist das Angebot um die reine Hardware auch ein wichtiges Argument, um bei den Mobilfunkbetreibern hohe Subventionen für ihre Geräte herauszuschlagen.

So schätzt Modoff, dass Apple von den Carriern rund 400 Dollar für jedes verkaufte iPhone erhält - diese gäben die Subventionen dann in Form von teuren Monatsgebühren an ihre Kunden, typischerweise mit hohem Telefonie- und Daternaufkommen, weiter. Für seine Blackberrys, deren Nutzung erst in Verbindung mit einem kostenpflichtigen E-Mail-Service Sinn geben, könne RIM etwa 200 Dollar einfordern. Normale Mobiltelefone werden dem Analysten zufolge lediglich mit 100 Dollar subventioniert, so dass unter dem Strich kaum ein Gewinn bleibe.

Apple und RIM sind die Profit-Riesen

Der Effekt ist enorm, rechnet der Analyst vor. Während 2008 von Apple und RIM zusammen gerade einmal drei Prozent aller verkauften Mobiltelefone stammten, fuhren sie 35 Prozent der erzielten Gewinne im Gesamtmarkt ein. Diese Ungleichheit soll im laufenden Jahr weiter wachsen, prophezeit Modoff. Er geht davon aus, dass die beiden Anbieter zusammen nur fünf Prozent Marktanteil am gesamten Mobiltelefonmarkt, aber 58 Prozent des Gewinns der gesamten Branche erreichen werden.