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Intel und (Michael) Dell bleiben zuhause

Vorbericht: Comdex Fall 98

06.11.1998
Von Michael Hufelschulte
Intel und (Michael) Dell bleiben zuhause

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Mit Intel bleibt einer der ganz großen Player der Branche in diesem Jahr der Herbst-Comdex fern, die vom 16. bis 20. November in Las Vegas stattfindet. Seit 1989 hatte Intel keine Comdex mehr ausgelassen. "Wir haben beschlossen, daß es einfach keinen Sinn mehr macht", erklärte Robert Singer, Director of Corporate Events. "Es ist einfach zu anstrengend, sich durch das Gewühle zu kämpfen." +++ Ebenfalls einen Rückzieher machte Michael Dell, Gründer und Chef des gleichnamigen Direktanbieters. Er hatte zunächst die Einladung als Keynote-Redner angenommen, war dabei aber davon ausgegangen, daß es maximal fünf solcher Ansprachen geben würde. Als ihm nun mitgeteilt wurde, die Zahl der Keynotes sei inflationär auf neun angewachsen, war Dell die Sache nicht mehr exklusiv genug. Zumal Eckhard Pfeiffer, Chef des Erzrivalen Compaq, der begehrte Termin am Morgen des Eröffnungstages

zugeteilt wurde. +++ Die Firma Xybernaut will die Comdex nutzen, um ihren tragbaren PC vorzustellen. Der "MA IV" (Mobile Assistant) wird mittels Clip am Gürtel befestigt und hat in etwa die Größe eines Walkmans. Er arbeitet mit einem 200- oder 233-Megahertz-MMX-Pentium und besitzt 32 MB Arbeits- und 2,1 GB Festplattenspeicher. Auch sonst bietet er alle von einem "richtigen" PC gewohnten Schnittstellen (unter anderem zwei PC-Kartensteckplätze, Universal Serial Bus = USB), das Ganze kostet ohne Bildschirm knapp 5000 Dollar. +++ Hitachi Ltd. stellt in Las Vegas eine Reihe von "Media-Prozessoren" vor, die gemeinsam mit US-Company Equator Technologies entwickelt wurden. Die Chips sind für den Einsatz in Set-top-Boxen, Multimedia-PCs und Spielekonsolen konzipiert und werden mit passender Software (Media-Bibliotheken, Compiler) angeboten.