Vonage: VoIP-Notruf landet in Warteschleife

24.03.2006
Die Feuerwehr kommt zu spät zum Brandort.

Loren Veltkamp, ein (ehemaliger) Hausbesitzer aus Chanhassen, Minnesota, hat möglicherweise am falschen Ende gespart, als er seine Festnetzverbindung kappte und auf VoIP umstieg. Als im vergangenen Monat sein Haus brannte, versuchte er sofort die Rettungskräfte über seine VoIP-Verbindung zu informieren. Unglücklicherweise landete sein Anruf bei der Notrufnummer 911 in einer Warteschleife, was die Ankunft der Feuerwehr deutlich verzögert. "Es ist unglaublich", entrüstete sich Veltkamp in einem Interview mit einem US-Fernsehsender. "Dein Haus brennt nieder und Vonage hält dich in einer Warteschlange."

Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass sich die VoIP-Anbieter in den USA aus technischen Gründen vehement gegen die Einführung einer einheitlichen Notrufnummer gewehrt haben. So wird beim US-Notrufsystem die Adresse des Festnetzanschlusses in den Zentralen mit angezeigt. VoIP-Telefone funktionieren aber einerseits ortsunabhängig, sind aber andererseits - im Gegensatz zu Mobiltelefonen - nicht über Funkzellen oder ähnliche Mechanismen geografisch ortbar.

Der Grund dafür, dass der unglückliche Hausbesitzer so lange in der Warteschleife steckte, war möglicherweise der Umstand, dass Vonage die Funktion aktuell erst in 70 Prozent aller US-Landkreise eingeführt hat, zum Zeitpunkt des Unglücks waren es vermutlich noch weniger. (mb)