Im Börsenrückblick

Vonage: Talfahrt nach IPO

30.05.2006
Börsenrückblick Vonage
Börsenrückblick Vonage

Auch bei einem Börsengang in einem Hype-Segment stellen sich Zeichnungsgewinne nicht automatisch ein. Diese Erfahrung mussten in der vergangenen Woche neue Investoren von Vonage machen, einem US-Experten für die Internet-Telefonie (VoIP). Das Unternehmen strich durch das IPO rund 531 Millionen Dollar ein. Damit gelang der größte Börsengang seit Googles Schritt in die Öffentlichkeit im August 2004.

Trotzdem handelte es sich um das "schwächste Debüt der vergangenen zwei Jahre", lautete das vernichtende Urteil des "Wall Street Journal". Am Mittwoch war das Vonage-Papier für 17 Dollar in den Handel gekommen, den Donnerstag schloss die Aktie mit einem Preis von 13 Dollar ab. Am Freitag konnte die Aktie schwache 0,15 Prozent beziehungsweise zwei Cent zulegen.

Während Google Geld zu drucken scheint, werden die Dollars von Vonage verbrannt. Ende März hatten sich die Außenstände auf 467 Millionen Dollar summiert. Der Umsatz im ersten Quartal belief sich auf 119 Millionen Dollar mit rund 1,6 Millionen VoIP-Kunden. Beobachter vermissen eine Strategie, um langfristig gegen die Großen der Branche (Telcos, Kabelnetzbetreiber, Internet-Konzerne) bestehen zu können. (ajf)