Von Vista nach Vienna: der kurze Weg ins Ungewisse

29.11.2006

Web-Dienste gegen Windows


Neue Entwicklungsmethoden und partielle Updates entheben Microsoft indes nicht der Aufgabe, den Kurs für seinen Goldesel neu zu bestimmen. Die Notwendigkeit dafür entspringt jedoch nicht nur der Konkurrenz durch schnellere Web-Companys, die viele herkömmliche Desktop-Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Fotoverwaltung in das Web verlagern. Microsoft selbst bemüht sich selbst mit seinen "Live"-Ambitionen, den Anschluss an Google & Co. nicht zu verpassen. Dabei setzen die Redmonder auf ihre Marken Windows und Office. Allerdings handelt es sich bei "Windows Live" keineswegs um ein Web-Betriebssystem, sondern zum Großteil um Dienste, die es schon unter MSN gab (Suche, Mail, Wetter, Aktienkurse, etc.).

Besonders in diese Online-Services möchte Microsoft das zusätzlich eingeplante Budget für Forschung und Entwicklung stecken. Eine führende Rolle spielt dabei der Erfinder von Lotus Notes und jetzige Chief Software Architect Ray Ozzie. Beobachter sehen eine Rivalität zwischen dieser Abteilung und konservativeren Vertretern des Windows-Lagers. Wie der Vista-Nachfolger mit dem Codenamen "Vienna" aussehen wird, hängt wesentlich davon ab, wie sehr Microsoft sein Desktop-Betriebssystem als Internet-Software definiert. Simples Bundling von Messaging-Software und Web-Browser mit Windows dürfte nicht die Antwort auf diese Frage sein. Alternative Konzepte muss Microsoft aber offenbar erst ersinnen - obwohl Ballmer kürzere Update-Zyklen für Windows versprach, konnte er über die Pläne für Vienna keine Angaben machen. (ws)