Managed Services

Von SLAs zu AGBs

12.05.2011
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Der Markt für Managed Services verändert sich zusehens - vor allem durch die Cloud-Angebote. Mitglieder des COMPUTERWOCHE-Expertenrats "Managed Services" wagen den Blick in die Kristallkugel.

Welche Marktentwicklung erwarten Sie hierzulande im Laufe der kommenden fünf Jahre für die Themen Managed Services und Cloud Computing?

Sinn: Die Inanspruchnahme von Managed Services und Cloud-Diensten wird zunehmen. Allerdings wird die Nutzung erst dann steil ansteigen, wenn sich die Angebote im Hinblick auf Reife, Integrationsmöglichkeiten und Bündelung von Diensten weiter entwickelt haben.

Lill: Wir gehen für Managed Services von einem Wachstum von durchschnittlich drei bis vier Prozent im Jahr aus. Bei den Cloud Computing Services prognostizieren die Analysten über die nächsten fünf Jahren ein Wachstum von rund 35 Prozent - eine Prognose, der wir uns mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Markt und das Feedback unserer Kunden anschließen.

Straub: Der Trend wird sich von eher Infrastruktur-lastigen Managed Services hin zu mehr Cloud-Diensten entwickeln. Diese reichen von IT as a Service (IaaS) respektive Software as a Service (SaaS) bis hin zu kompletten Geschäftsprozessen, die aus der Cloud kommen werden. Entscheidend für die Marktentwicklung wird sein, bei welchen Services die Unternehmen bereit sind, sie "aus der Wolke" zu beziehen.

Denn damit ist eine teilweise Abkehr von bislang gewohnten Aspekten des Outsourcings verbunden: Überspitzt formuliert können Anwender, die Cloud-Services nutzen, nicht mehr Service-Level-Agreements mit ihrem Dienstleister vereinbaren, sondern müssen die Allgemeine Geschäftsbedingungen ihres Cloud Providers akzeptieren. Meines Erachtens werden die meisten Unternehmen daher auf einen hybriden Ansatz setzen und in einem "Best-of-breed"-Modell verstärkt Services verschiedener Anbieternkombinieren.

Wo möglich, dürften kostengünstige Cloud-Services bezogen werden, wobei jedoch die Bindung an die jeweiligen Provider nicht ausgeprägt sein wird. Parallel dazu wird es weiterhin strategisches Outsourcing mit einer längerfristigen Bindung an den jeweiligen Dienstleister geben. Beide Aspekte lassen sich allerdings weiterhin unter dem Oberbegriff Managed Service zusammenfassen.

Die Experten

Folgende Mitglieder des COMPUTERWOCHE-Expertenrats "Managed Services" standen Rede und Antwort: Andreas Lill, Fujitsu Technology Solutions GmbH; Dieter Sinn, Sinn Consulting; Michael Straub, Executive Business Development, TDS AG