Von Exchange 2007 profitieren vor allem große Firmen

27.11.2006

Fax und Voice integriert

Zu den wesentlichen Neuerungen von Exchange 2007 zählt die Integration von Voice-Mails und Faxnachrichten. Das Messaging-System bietet damit ein gemeinsames Postfach für mehrere Nachrichtentypen. Mit dem neuen Feature tritt Microsoft in Konkurrenz zu Partnern, die Exchange bisher um solche Funktionen erweiterten. Microsofts Exchange-Manager Ressler sieht allerdings für Unternehmen mit einem sehr hohen Faxaufkommen auch in Zukunft Bedarf an besonders leistungsfähigen Servern von Drittanbietern. Vor allem ist lassen sich mit dem eingebauten Fax-Dienst Dokumente nur empfangen, aber nicht versenden. Ansonsten begnügen sich die Unified-Messaging-Services in Exchange 2007 nicht mit einfachen Basisfunktionen. Wenn Faxe etwa an eine Sammelnummer geschickt werden, dann kann der Fax-Server die übermittelten Daten per optische Zeichenerkennung (OCR) in Text übersetzen und versucht anschließend, aufgrund des Inhalts den Empfänger für das Dokument zu ermitteln und es diesem zuzustellen.

Die Unterstützung für Voice-Mail erlaubt Microsoft zufolge die Server-Konsolidierung. PBX-Gateways in den Niederlassungen können mit den Exchange-2007-Servern in der Zentrale kommunizieren und benötigen damit keinen Rechner vor Ort.
Die Unterstützung für Voice-Mail erlaubt Microsoft zufolge die Server-Konsolidierung. PBX-Gateways in den Niederlassungen können mit den Exchange-2007-Servern in der Zentrale kommunizieren und benötigen damit keinen Rechner vor Ort.

Die neue Sprachunterstützung macht sich durch zwei wesentliche Features bemerkbar. Erstens kann Exchange über entsprechende Gateways an Telefonanlagen angeschlossen werden und fungiert dann als digitaler Anrufbeantworter, der aufgezeichnete Nachrichten per Mail übermittelt. Laut Microsoft bietet sich diese Funktion an, um Voice-Mail in Firmen mit mehreren Niederlassungen zu konsolidieren. Filialen benötigten in diesem Fall nur noch Gateways, die mit der dortigen Telefonanlage verbunden sind und über das Internet mit dem Exchange-Server in der Zentrale kommunizieren. Eigene Messaging-Server für jede Niederlassung wären in dieser Konstellation nicht nötig.

Die Integration von Fax und Voice beschränkt sich nicht darauf, dass alle diese Nachrichtenformen im Eingangsordner landen. Vielmehr bietet die Software im Rahmen ihres neuen Regelsystems die Möglichkeit, eigene Policies für einzelne Nachrichtentypen festzulegen. So ließen sich separate Aktionen für Faxe definieren, auf die bestimmte Kriterien zutreffen. Outlook 2007 erlaubt dem Anwender zudem, Faxe und Sprachnachrichten mit zusätzlichen Informationen zu beschreiben, weil diese Medien außer der wenig aussagekräftigen Anruferkennung keine nennenswerten Metadaten enthalten.

Den mit Unified Messaging zu erwartenden Anstieg des Datenvolumens nennt Microsoft als einen Grund für die Entscheidung, Exchange 2007 nur mehr als 64-Bit-System anzubieten. Diese Ausführung sei dem 32-Bit-Pendant besonders bei Datenbankoperationen in puncto Geschwindigkeit weit überlegen.

Die zweite Anwendung für Sprache besteht in einer neuen Zugriffsmöglichkeit auf Exchange via Telefon. Dieses Audio-Navigationssystem ergänzt die bisher verfügbaren Clients. Mit seiner Hilfe können Benutzer ohne PC und Internet-Verbindung auf ihre Mails und ihren Kalender zugreifen, sich Nachrichten vorlesen lassen oder Termine verändern. Die Software versteht vorerst jedoch nur englische Kommandos, eine Unterstützung für Deutsch soll nachgereicht werden. Alternativ zur Spracherkennung bietet das Messaging-System auch die Ausführung von Befehlen via Tastencodes an.