Berufserfahrung im Startup

Von der Idee bis zur Gründung in nur sechs Monaten

23.12.2015
Von Johannes Königes
Gründer der „Unfallhelden“ betreuten selbst viele Jahre die Abwicklung von Verkehrsunfällen für große Flottenbetreiber. Heute bietet das Münchener Startup als versicherungsunabhängiger Komplettdienstleister die Unfallabwicklung für Privatpersonen und Unternehmen an.
  • Erfolgreicher Beginn für das Münchener Startup
  • Unfallhelden wollen Martktführer werden und dabei unahängig bleiben

Marc-Oliver Eckart, Christopher Eckart und Sebastian Wemhöner sind die Gründerköpfe der Unfallhelden. Während Marc-Oliver Eckart als Rechtsanwalt mehrere Jahre im Schadensmanagement für die Steuerung und Strukturierung eines interdisziplinären Projektteams tätig war, begleitete er anwaltlich interne und externe Unternehmensprojekte. Christopher Eckart ist Wirtschaftsjurist mit Fokus auf automobilspezifische Begleitdienstleistungen und einem starken IT-Background. Und Sebastian Wemhöner kann als Diplom-Kulturwirt ein Jahrzehnt Berufserfahrung in der Strategieberatung mit Fokus auf die Automobilindustrie aufweisen und wirkte bereits für zahlreiche Weltkonzerne, DAX-Unternehmen und Mittelständler.

Alle Kompetenzen zu vereinen und ein eigenes Startup zu gründen lag für die drei auf der Hand. Nur knapp ein halbes Jahr verging zwischen der Idee und der Unternehmensgründung der Unfallhelden. Seitdem verzeichnet das Startup ein gesundes Wachstum. Mit bereits elf Teammitgliedern ist das junge Unternehmen gut aufgestellt und kann bei Lastspitzen noch auf einen Pool aus Hotline- und Abwicklungskräften zurückgreifen. So soll auch wirklich jedem schnell und kompetent im Falle eines Verkehrsunfalls geholfen werden.

Das Unfallhelden-Team, bestehend aus Christopher Eckart, Marc-Oliver Eckart und Sebastian Wemhöner (v.l.), hat es sich zum Ziel gesetzt, in allen Belangen der Unfallabwicklung schnelle Hilfe und kompetente Betreuung zu leisten, unabhängig von jeglichen Versicherungsunternehmen.
Das Unfallhelden-Team, bestehend aus Christopher Eckart, Marc-Oliver Eckart und Sebastian Wemhöner (v.l.), hat es sich zum Ziel gesetzt, in allen Belangen der Unfallabwicklung schnelle Hilfe und kompetente Betreuung zu leisten, unabhängig von jeglichen Versicherungsunternehmen.
Foto: Unfallhelden

Stolpersteine: Image und Seriosität

Ein Startup zu gründen ist nicht die größte Herausforderung, es erfolgreich zu vermarkten und am Markt beständig zu machen dagegen schon. So war es auch bei den Unfallhelden. Das erste Problem stellte das Image und die Seriosität des jungen Unternehmens dar. Der Versuch, den Unfallhelden im Comic-Stil zu etablieren, fand bei den Nutzern wenig Akzeptanz, da es unseriös zu sein schien. Um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen, musste also eine Vermarktungsstrategie gefunden werden, die die kostenfreie Dienstleistung mit entsprechender Seriosität verbindet.

Die drei Münchener entwickelten außerdem überzeugende Ideen, mit denen es möglich sein sollte, einen Pool aus Rechtsanwälten und Gutachtern aufzubauen, um auch als Komplettdienstleister deutschlandweit tätig werden zu können. Genau über einen derartigen Pool und in enger Zusammenarbeit mit Kfz-Werkstätten, Abschlepp- und Mietwagenunternehmen können die Unfallhelden im gesamten Bundesgebiet schnell und unkompliziert helfen.

Viele Probleme und Verzögerungen bei der Unternehmensvermarktung verursachte vor allem die eigens entwickelte Software. Hier war es nicht immer ganz einfach, alle entsprechenden Verknüpfungen zwischen Backend, Frontends und der Smartphone-App zu erstellen. Im Backend werden nun unter Beteiligung aller Dienstleister sämtliche Unfälle abgewickelt. Außerdem ist hier die Smartphone-App für Android und iOS angebunden. Weiterhin wurde in mühsamer Arbeit die Verknüpfung zwischen den verschiedenen Frontends der unterschiedlichen Nutzergruppen und dem Backend hergestellt.

Neben viralem Marketing stand auch die Suchmaschinenoptimierung im Fokus. Nach dem Motto finden und gefunden werden bauten sich die Unfallhelden bereits eine Facebook-Fangemeinde von über 33.500 Personen auf. Ohne große finanzielle Mittel in Suchmaschinen zu investieren, werden mit einer ausgeklügelten SEO- und SEA-Strategie nun Nutzer zum Besuch der Website bewegt.

Zukunftsvision: Marktführerschaft

Dass damit noch nicht der Markt beherrscht wird, steht außer Frage. Doch die Unfallhelden wollen mehr. Das Münchener Startup hat die Vision, der größte versicherungsunabhängige Komplettdienstleister und erste Wahl für jeden Autofahrer bei der Unfallabwicklung zu sein.

Ihre Mission ist es, als marktführendes und versicherungsunabhängiges Unternehmen schnelle, kompetente und unkomplizierte Hilfe bei Autounfällen zu leisten.

Mehr als 5.000 Unfälle will man im kommenden Jahr abwickeln, bis 2020 sollen es knapp 40.000 werden. Mit dem Ziel vor Augen perspektivisch einen Marktanteil von zehn Prozent zu erreichen, begibt sich das Unternehmen Anfang 2016 auf eine weitere Suche, nämlich der nach strategischen Partnern und Finanzinvestoren. Oberste Prämisse allerdings ist und bleibt die Unabhängigkeit von jeglichen Versicherungsunternehmen, kompetente Betreuung und schnelle Hilfe in allen Belangen der Unfallabwicklung.