Das Vortragsprogramm des 4. EMK in Wien:

Von CIM bis COM Mikroform

25.11.1977

WIEN (sf) - Der praktische Einsatz des Mikrofilms in verschiedenen Branchen stand im Mittelpunkt des Vortragsprogramms des 4. Europäischen Mikrofilmkongresses in Wien. Während sich die Referenten des neunteiligen "Plenarprogramms" überwiegend auf AnwendungsbeispieIe beschränken, hat das "Seminarprogramm" darüber hinaus Mikrofilm-Einführungsvorträge für "Anfänger" und "Fortgeschrittene" aufgenommen.

Die Plenarvortragsreihe eröffnet Ing. Ludwig Haslinger, Leiter des Technischen Büros der Anlagenerhaltung der Vöest-Alpine AG, Linz, mit einer Schilderung der Organisation und Kostensituation des Mikrofilmeinsatzes bei der Schadensbehebung an, Werksanlagen.

Anschließend erläutert Obervermessungsrat a. D. Hubert Minten ein Anwendungsbeispiel aus der Energiewirtschaft unter dem Motto: Der Mikrofilm als raum-, zeit- und kostensparendes Sicherungs-, Arbeits- und Ablagemittel bei Stromerzeugung, -fortleitung und -verteilung.

Über die Einführung eines COM-Systems bei der Pensionsstelle der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) referiert im dritten Plenarvortrag Regierungsrat Kurt Köck. Nach Abschluß dieses COM-Projektes sollen alle Pensionsakten und rund 95 Prozent der Personalakten der ÖBB auf Mikrofilm abgespeichert sein, wodurch sich eine Reduzierung der Achivierungskosten gegenüber der Lagerung des Originalschriftgutes um zirka 40 Prozent erreichen lasse.

Über den COM-Einsatz im Bereich Banken und Versicherungen referierte anschließend Diplomkaufmann Dr. Konrad Fuchs. Das Schwergewicht legte er auf statische und dynamische Methoden der Wirtschaftlichkeitsanalyse sowie auf Fallstudien.

Vor- und Nachteile des Mikrofilmeinsatzes im Krankenhaus diskutierten Prof. Dr. J. Dudeck und H. Michel im sechsten Plenarvortrag. Sie stellten darüber hinaus ein "Ordnungssystem für Mikrofiches von Patientenakten mit computerunterstütztem Retrieval" vor, das demnächst an den Universitätskliniken Gießen zum Einsatz kommen soll.

Den letzten "Plenartag" leitete der Ungar Dr. I. Borsa mit dem Thema "Das Medium Mikrofilm als Arbeitsmittel im internationalen Archivwesen" ein. Es folgte ein Referat von Dr. Otto Simmler über Theorie und Praxis der Mikroverformung in der maschinellen Dokumentation - bezogen auf den Bereich der angewandten Informatik. Den Abschluß des Plenarprogramms bildete ein Vortrag des Amerikaners Klaus W. Otten, der über neueste COM- und CIM-Entwicklungen sprach.