Vom Web 2.0 zu Enterprise 2.0

12.07.2006
Von Thomas Gerick

Von kollektivem Wissen profitieren

Im kleineren Rahmen verspricht heute intelligente Software für Unternehmen praktischen Nutzen, indem sie auf Basis semantischer Themennetze Inhalte quellenübergreifend finden. Solche Systeme lernen durch die Interaktion der Benutzer und verbessern das kollektive Recherchewissen in Form von aktuellen Themennetzen und spezifischen Suchausdrücken. Dies kann über Feedback- und Bewertungsfunktionen erfolgen, die - in die Prozesse integriert - den Dokumentationsaufwand verringern. Die Bewertung eines Dokuments, eine erfolgreich beantwortete Frage, ein eingegebener Suchbegriff, vorhandene Datenbanken, bestehende Abhängigkeiten - kollaborative Techniken nutzen heute jedes Wissens-Puzzleteilchen, um die Wissensströme innerhalb und außerhalb von Organisationen effizienter zu machen.

Die Stadt Köln verwendet beispielsweise Wissensdatenbanken, um ihren Bürgern innerhalb kürzester Zeit telefonische Auskünfte zu unterschiedlichsten Themen zu erteilen. Was beim Fällen eines Baumes im eigenen Garten zu beachten ist oder welche Dokumente nötig sind, um ein Straßenfest zu veranstalten - die Service-Agents geben entsprechende Fragen umgangssprachlich in das System ein und erhalten innerhalb einer Sekunde eine nach Passgenauigkeit qualifizierte Dokumentenliste. Innerhalb von 120 bis 150 Sekunden werden so weit über 80 Prozent der Anfragen direkt und abschließend beantwortet - Dokumentation inklusive. Trotz selbstlernender Mechanismen hat der Administrator alle Möglichkeiten, das Lernverhalten zu beeinflussen.