Vom Web 2.0 zu Enterprise 2.0

12.07.2006
Von Thomas Gerick

Beispiele für Firmen-Wikis

Gerade in größeren Organisationen bietet sich der Einsatz von Wikis an (siehe: "Wikis bündeln das Mitarbeiterwissen"). Die Anwendungsmöglichkeiten dafür sind in Unternehmen mannigfaltig - für ein FAQ-System, als Glossar, für Linklisten, für die Dokumentation beziehungsweise als gemeinsame Wissensbasis in der Qualitätssicherung oder bei Forschung und Entwicklung, als Projekt-Management-System, für Marketing-Kampagnen oder im E-Learning.

CMS

Wiki

"Schwergewichtig"

"Leichtgewichtig"

Hohe Investitionen

Geringe Investitionen

Eher statisch

Eher dynamisch

Hierarchische Inhalte

Netzartige Inhalte

Redakteure können ändern

Jeder kann ändern

Redaktionsprozesszentriert

Nutzerzentriert

HTML- oder Wysiwyg-Editor

Wiki-Syntax

Technische Fähigkeiten notwendig

Kaum technische Fähigkeiten notwendig

Aktuelle Version zugreifbar

Alle Versionen zugreifbar

Einige Beispiele: Das komplette Intranet der Firma MySQL AB basiert auf einem Wiki - dieses nutzt natürlich die relationale Datenbank aus eigenem Hause. Techniker der BBC verwenden ihr Wiki zur Übergabe zwischen den Schichten, BBC-Redakteure erstellen auf diese Weise gemeinsame Berichte. Microsoft sammelt Kundenideen via Wiki, das US-Unternehmen firebright.com nutzt ein technisches Wiki-Forum, das QEDWiki dient bei IBM für Entwicklungszwecke. Auch Volkswagen, Bosch oder Adidas setzen die neue Technik ein.

Dennoch sind viele Unternehmen noch nicht bereit, sich dem Abenteuer Social Software zu stellen. Neben den erwähnten Hemmnissen hat dies nicht zuletzt kulturelle Gründe, denn Weblogs oder Wikis sind ihrem Charakter nach nur durch das Kollektiv steuer- und kontrollierbar. Aspekte wie Transparenz, Subjektivität und Kritikfähigkeit fordern nicht nur das Management - auch die Mitarbeiter, wenn es beispielsweise darum geht, Einträge von Kollegen zu verändern oder zu kommentieren.