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Vom SAP-Entwickler zum Prozessberater?

01.08.2013
Wie durchlässig sind die Grenzen zwischen Entwicklung und Beratung? Ein SAP-Entwickler will in die Prozessberatung wechseln, sein Personalchef sieht das nicht gern.

Ein SAP-Entwickler will in die Prozessberatung wechseln. Sein Personalchef sieht die Neuorientierung skeptisch, da dem Kandidaten wichtige Fähigkeiten fehlen würden. Stattdessen solle er sich Projekte mit Fokus auf Supply-Chain-Management (SCM) suchen, an denen er sich entwickeln könne. Wie soll der Entwickler vorgehen?

Frank Rechsteiner hat sich als Personalberater auf SAP-Profis spezialisiert.
Frank Rechsteiner hat sich als Personalberater auf SAP-Profis spezialisiert.

Personalberater Frank Rechsteiner von der Hype Group antwortet: „Gegenüber Ihrem HR-Chef würde ich auf einem Karriereentwicklungsplan bestehen, da seine Empfehlung, Projekte mit SCM-Fokus zu belegen, nicht verbindlich für Ihr Fortkommen ist. Einen Wechsel aus der Entwicklung in eine Prozessberatung sehe ich als sehr positiv an! Sie erweitern damit Ihren Erfahrungsschatz und bauen Ihr Profil und Know-how aus. Ich bin überzeugt davon, dass Sie die Geschäftsprozesse schon aus Ihrer Entwicklertätigkeit kennen und wissen, wie sie sich verbessern lassen. Sollten Sie bei Ihrem Ausflug in die Prozessberatung feststellen, dass dies nicht Ihre Welt ist, empfehle ich Ihnen eine Weiterentwicklung zum Projektleiter in der Softwareentwicklung, da der Bedarf an solchen Qualifikationen in den kommenden Jahren sehr groß sein dürfte. Die Risiken eines Wechsels in die Prozessberatung schätze ich als gering ein – Sie können in die Entwicklung zurückgehen, um eine Fachkarriere zu starten. Wichtig ist, dass Sie Ihren Wechsel vernünftig begründen. Bei Ihrer Neuorientierung sollten Sie einen Grundsatz beherzigen: Formulieren Sie ein klares Karriereziel!"

SAP-Entwickler - SAP-Berater: Was sind die Unterschiede?