Gründergeschichten

Vom Gemüsehändler zum IT-Unternehmer

11.08.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Schwierige Suche nach Geldgebern

Kaum eine Unternehmensgründung läuft ganz reibungslos ab. MEKmedia war da keine Ausnahme. So gestaltete sich die externe Finanzierung schwierig - bis heute ist die MEKmedia komplett privat durch die Gründer finanziert. Körner: "Wir haben mit verschiedenen VCs gesprochen, aber die Risikobereitschaft war dort nicht vorhanden. Bei der staatlichen Förderung sind wir anfangs auf sehr starre, bürokratische Strukturen gestoßen. Oft ist vorgegeben, wie viel die Gründer maximal verdienen dürfen. Wenn man eine Familie versorgen muss, liegen diese Grenzen oft sehr niedrig." Er erklärt weiter: "Es fehlt die Flexibilität, auf Unternehmensgründer einzugehen, die sich bereits in einem anderen Lebensabschnitt befinden und viele Jahre Berufserfahrung mitbringen."

Flexibel muss Körner dagegen selbst sein - vor allem in Bezug auf seine Arbeitszeiten. "Also, zehn Stunden sind es eigentlich immer - eher mehr!", lacht der Unternehmer und Familienvater. Gefragt, welchen Beruf er lieber hätte, muss er nachdenken. "Eigentlich keinen, den es schon gibt. Aber deutscher IT-Minister wäre ich gern. Dann könnte ich dafür sorgen, dass mehr Gelder in Förderung von Zukunftstechnologien fließen und weniger in marode Banken." Auch einen Rat für andere Gründer hat er: "Für geschäftlichen Erfolg braucht man die richtige Idee und das passende Team. Wenn man überzeugt ist, beides zu haben, muss man durchhalten und sich nicht abbringen lassen von so genannten Experten und Beratern."

Per Fernbedienung surfen

Das bayerische Startup MEKmedia bietet mit seinem Produkt tvBuddy ein semantisches, interaktives Fernsehen. Zur laufenden Sendung werden dem Zuschauer dabei in Echtzeit passende Internet-Inhalte wie Wikipedia, Amazon-Artikel oder YouTube auf dem Fernseher angezeigt. Neben tvBuddy ist die MEKmedia GmbH auch Entwicklungspartner für TV-Apps (Microsoft, Yahoo Connected TV, CE-HTML, HbbTV). Damit gelangen die Web-Inhalte von Unternehmen direkt in das Wohnzimmer und können so ihre Reichweite deutlich zu erhöhen. Zu den Kunden, die schon auf die MEKmedia Technologie setzen, zählen zum Beispiel Audi tv und film.de.