Vom Ablaufplan zum "Mikro"-Programm

10.12.1976

Die Mikrocomputer-Welle rollt - geradezu euphorisch die Erwartungshaltung einschlägiger Halbleiter-Produzenten. Doch vor allzu großem Optimismus sollten sich die Anwender hüten. Anders als bei der herkömmlichen IC-Technik werden nämlich die Abläufe durch Software realisiert - an die Stelle der verdrahteten Logik tritt das Programm. Was zur Folge hat, daß, wer ohne Erfahrungen in der Datenverarbeitung die neuen Bauelemente einsetzen will, Hilfe braucht - sei es nun vom Hersteller oder von unabhängigen Softwarehäusern. Was aber auch bedeutet daß die Entwicklungsingenieure umlernen müssen: Programmierkenntnisse werden verlangt. Groß gerade hier - das hat die Praxis gezeigt - die Kluft zwischen "Wollen" und "Können". Aufklärung tut not. Zum Beispiel darüber, wie nach einem Datenflußplan in Assembler "codiert" wird (Abbildung).

Beispiel für die Programmierung einer Mikrocomputer-Aufzugsteuerung: Datenflußplan und Programmablaufplan sind zwei wichtige Stationen auf dem Weg zum Mkrocomputerprogramm. Der Datenflußplan zeigt auf, welche Eingangssignale verarbeitet werden und an welche Geräte die Ausgangssignale ausgegeben werden. Im ProgrammablaufpIan (Mitte) wird der genaue zeitliche Ablauf festgelegt. Charakteristisch sind die Ja/Nein-Verzweigungen mit den Programmschleifen, die den weiteren Ablauf stets erst bei Erfüllung einer Bedingung freigeben. Das in Assembler geschriebene Programm (rechts) wird dann in Maschienenbefehle übersetzt. de

Quelle: "Mikreprozessoren/Mikrocomputer", Siemens AG, Postfach 202 109, 8000 München 2, Bestell-Nr. B 1630